Kirchen senden Muslimen Segenswünsche zum Ende des Ramadan

Bonn (epd). Die beiden großen Kirchen in Deutschland senden den Muslimen Segenswünsche zum bevorstehenden Ende des Fastenmonats Ramadan. Die katholische Kirche wünsche allen Muslimen in Deutschland und in der Welt eine gesegnete Zeit des Fastens, Betens und der Besinnung, schrieb der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Grußbotschaft. Zuvor hatte sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bei den muslimischen Mitbürgern bedankt, die christliche Freunde zum Fest des Fastenbrechens einladen. Nach dem islamischen Kalender endet der Ramadan am Donnerstag.

Der EKD-Ratsvorsitzende, der Berliner Bischof Wolfgang Huber, hatte bereits am Freitag Grüße und Glückwünsche an die Muslime in Deutschland übermittelt. Die Einladungen zahlreicher Muslime an christliche Freunde nannte er ein Zeichen gewachsener guter Nachbarschaft und vertrauensvoller Zusammenarbeit. Menschen muslimischen Glaubens seien ein Teil der deutschen Gesellschaft. Dies erfordere bei Reibungen und Konflikten einen aufrichtigen Dialog.

Kardinal Lehmann appellierte an Christen und Muslime, Gespräch und Zusammenarbeit zu verstärken. Frieden und Gerechtigkeit müssten immer mehr als Anliegen der Religionen erkannt werden. Er verwies auf die Erklärung der katholischen Kirche von 1965, den Muslimen mit Hochachtung zu begegnen. Dies habe Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch im August bekräftigt. "Gemeinsam müssen wir Christen und Muslime uns den zahlreichen Herausforderungen stellen, die unsere Zeit uns aufgibt", gab der Kardinal die Worte des Papstes wieder. Für Apathie und Untätigkeit sei kein Platz.

31. Oktober 2005