Huber ruft sudanesische Kirchen zu Einigkeit für den Frieden auf

Khartum (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat die Kirchen im Sudan dazu aufgerufen, geeint für den Frieden im Süden des Landes einzutreten. «Nur gemeinsam in der Ökumene können die jetzt nötige Versöhnung und das Heilen der im Bürgerkrieg verursachten Wunden gelingen», sagte der Berliner Bischof am Dienstag zum Auftakt einer einwöchigen Sudan-Reise.

Vor dem Sudanesischen Kirchenrat in Khartum betonte Huber, die Kirchen hätten bei der Lösung des mehr als 20-jährigen Konflikts eine wichtige Rolle gespielt. Zugleich bedauerte er die anhaltenden Kämpfe und Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen des größten Landes Afrikas, unter anderem in des westlichen Region Darfur. Huber rief alle Konfliktparteien auf, die Gewalt zu beenden und zu Gesprächen zusammen zu kommen.

Der Vorsitzende der Sudanesischen Kirchenkonferenz, Musa Kodi, bekräftigte, die Kirchen im überwiegend islamischen Sudan müssten jetzt mehr zusammen stehen denn je. Viele der rund zwei Millionen Flüchtlinge im Land hätten Angst, in den Süden zurückzukehren, und benötigten christlichen Beistand. Kodi bemängelte zugleich, die Zentralregierung in Khartum verzögere die Umsetzung des im Januar unterzeichneten Friedensvertrages und gefährde so den Frieden.

22. November 2005