Barmherzigkeit mit Füßen getreten

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat an die Entführer der Deutschen Susanne Osthoff appelliert, die Archäologin unverzüglich freizulassen. Die Entführer stellten sich in zynischer Weise gegen alle Übereinkünfte, die Menschen weltweit für ein gelingendes Zusammenleben respektierten, erklärte der Berliner Bischof am Dienstag.

Wer eine Frau als Geisel nehme, die sich für Arme und Benachteiligte einsetze, verletze nicht nur die von Gott gegebene Menschenwürde, so Huber: "Er tritt auch die Barmherzigkeit mit Füßen." Der Ratsvorsitzende äußerte die Hoffnung, dass die entführte Deutsche und ihr Fahrer bald unversehrt frei kommen.

Zugleich würdigte Huber den Einsatz muslimischer Verbände, insbesondere des Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime, Nadeem Elyas, für die Freilassung Susanne Osthoffs. Ähnliches Engagement habe auch bei Entführungen von Franzosen und Italienern positiv gewirkt. "Wir versichern den islamischen Gruppen und Gemeinden unserer vollen Unterstützung", erklärte Huber.

06. Dezember 2005

Die Pressemitteilung der EKD zum Thema