Christliche Glaube wurde in diesem Jahr zum Medienthema

EKD-Rundfunkbeauftragter: Hohe Einschaltquoten für Dresdner Frauenkirche

H a m b u r g (idea) – Der christliche Glaube ist in diesem Jahr wie selten zuvor zum Thema in den Medien geworden. Diese Bilanz zieht der Rundfunkbeauftragte der EKD und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Pfarrer Bernd Merz (Hamburg). In seinem Newsletter verweist er auf mehrere Anlässe, etwa den Tod von Papst Johannes Paul II. und die Wahl von Joseph Kardinal Ratzinger zu seinem Nachfolger. Der ZDF-Gottesdienst zur Wiedereinweihung der evangelischen Dresdner Frauenkirche hatte 2,9 Millionen Zuschauer, die Übertragung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) noch einmal über eine Million. Die ZDF-Zahlen mit einem Marktanteil von 23,7 Prozent hätten die Einschaltquoten vom Schlussgottesdienst des katholischen Weltjugendtags in Köln noch übertroffen. Auch Filme mit Glaubensthemen stoßen laut Merz auf große Resonanz. Das lasse sich unter anderem am Streifen „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ und der Übertragung des Spielfilms „Luther“ in der ARD mit beinahe sechs Millionen Zuschauern ablesen. Merz deutet das neue Interesse so: „Die Menschen in Deutschland entdecken ihre christlichen Wurzeln wieder und machen keinen Hehl daraus.“

DSDS: Ist es cool, Menschen zu beschimpfen?

Nachhaltiges und geduldiges Arbeiten trage auch auf anderen Gebieten Früchte. So lobe die EKD mit Partnerorganisationen Sängerwettstreite wie den Gospel Award und den Message Music Contest aus, um musikalische Talente zu motivieren und zu unterstützen. Wie nötig dies sei, zeige die neue Staffel der RTL-Serie „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Merz: „Wieder werden dort Menschen vorgeführt und beschimpft – und damit kommuniziert, dass es in Ordnung und cool ist, seine Mitmenschen niederzumachen.“ Gegen diese Art des Umgangs setze man eigene Akzente. Ermutigend sei, dass der ehemalige Juror von DSDS, der Musikmanager Thomas M. Stein, inzwischen zum Partner der EKD-geförderten Wettbewerbe geworden sei. Ferne unterstütze die EKD die Künstlerbetreuung „popwert“, die christliche Musiker auf dem Weg ins Profigeschäft begleitet.

Jugendmedienschutz stärken

Künftig werde sich die Medienarbeit der EKD und der Freikirchen noch stärker mit der digitalen Zukunft beschäftigen. Merz: „In welchen Kanälen und mit welchen Programmen werden christliche Anliegen vorkommen können?“ Eine weitere Frage sei, wie der Jugendmedienschutz eingehalten werden könne. Inzwischen sei es möglich, Filme auf das Handy zu übertragen, und da witterten die Anbieter von jugendgefährdenden Inhalten eine Chance. Auch im Fernsehen und Internet sei es nötig, den Jugendmedienschutz zu verstärken.

09. Dezember 2005