Oldenburger Theologin erhält EKD-Auszeichnung

Jena (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am Dienstag zum dritten Mal den Hanna-Jursch-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Theologinnen verliehen. Auf einer Festveranstaltung in der Jenaer Universität überreichte der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Christoph Kähler den mit 5.000 Euro dotierten Preis an die Oldenburger Theologin Britta Konz.

Die Preisträgerin erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation über die jüdische Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim, die als Patientin und Fallbeispiel "Anna O." von Sigmund Freud bekannt wurde. Konz habe mit ihrer Arbeit "eine durch den Holocaust verschüttete Biografie akribisch recherchiert", betonte der Thüringer Landesbischof. Nach Einschätzung der Jury schließt die Dissertation eine Forschungslücke zu den religiösen Hintergründen der Frauenemanzipation sowie der sozialen Arbeit und Pädagogik.

Die Auszeichnung erinnert an die Jenaer Kirchenhistorikerin Hanna Jursch (1902-1972), die sich 1934 als erste Theologin an einer deutschen Theologischen Fakultät habilitiert hatte. Ihre Lehrtätigkeit stand jedoch bis 1945 unter dem Vorbehalt, dass "Stelle und Bezahlung für späteren männlichen Nachwuchs in keiner Weise versperrt werden" dürfen. 1948 erhielt sie einen vollen Lehrauftrag und 1956 einen Lehrstuhl an der Universität.

13. Dezember 2005

EKD-Pressemitteilung zur Preisverleihung in Jena

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