Huber und Böhmer begrüßen Vereinbarungen für Deutsch auf dem Schulhof

Frankfurt a.M./Stuttgart (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, und die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), unterstützen freiwillige Vereinbarungen an Schulen, auf dem Schulhof nur noch deutsch zu sprechen. "Je vielfältiger unsere Gesellschaft wird, desto wichtiger ist die gemeinsame Sprache", sagte Huber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das gelte erst recht, wenn in einer Klasse oder Schule viele Herkunftssprachen vertreten seien. Einfach verordnen lasse sich die deutsche Sprache allerdings nicht.

Auch Böhmer sprach sich für freiwillige Vereinbarungen für Deutsch auf dem Schulhof wie an einer Realschule im Berliner Stadtteil Wedding aus. Damit werde die Integration gefördert, sagte die CDU-Politikerin am Wochenende bei einer Tagung an der katholischen Akademie in Stuttgart-Hohenheim. Eine generelle Verordnung für eine Deutschpflicht auf dem Schulhof lehnte sie ab. Böhmer plädierte zudem für mehr Sprachförderung im Kindergarten und Sprachtests bei der Einschulung.

Huber sagte, eine gemeinsame Sprache werde "nicht nur in der Pflicht des Unterrichts" gebraucht, sondern auch in der gemeinsamen freien Zeit. "In guten Schulen gelingt es, Schülerinnen und Schüler dafür zu gewinnen", so der Berliner Bischof. An einer Realschule im Wedding hatten Schüler, Eltern und Lehrer vereinbart, dass dort auf dem Schulhof nur noch deutsch gesprochen wird.

Auch in anderen Bundesländern wird das Berliner Vorgehen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge als beispielhaft angesehen. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) kündigte an, er wolle solche Absprachen auch an Schulen seines Bundeslandes anregen.

30. Januar 2006