Hermann Barth neuer Präsident des EKD-Kirchenamtes

Hannover (epd). Der Theologe Hermann Barth übernimmt an diesem Mittwoch die Leitung des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der 60-Jährige löst den bisherigen Kirchenamtspräsidenten Valentin Schmidt (65) ab, der in den Ruhestand geht. Barth ist seit 1985 im EKD-Kirchenamt tätig, zuletzt als Vizepräsident und Leiter der Hauptabteilung Theologie und öffentliche Verantwortung.

Barth übernimmt die neue Aufgabe zu einem Zeitpunkt, an dem im Zuge der Strukturreform im Protestantismus die Integration der bislang eigenständigen Verwaltungen der Zusammenschlüsse der unierten und lutherischen Kirchen in das EKD-Kirchenamt ansteht. Der promovierte Theologe, der in Ludwigshafen am Rhein geboren wurde, gehört seit 2004 dem Nationalen Ethikrat an. Auch ist er Mitglied im ZDF-Fernsehrat. Mit Barth steht erstmals seit 1966 wieder ein Theologe an die Spitze der Kirchenverwaltung, die in den vergangenen vier Jahrzehnten von Juristen geleitet wurde.

Der Präsident der kirchlichen Verwaltung ist zuständig für kirchenpolitische Grundsatzfragen und die Beziehungen zwischen EKD und Gliedkirchen. Das Kirchenamt mit Sitz in Hannover führt die Amtsgeschäfte des EKD-Rates und koordiniert die Arbeit von Synode und Kirchenkonferenz, sowie von Ausschüssen und Kommissionen. Der EKD gehören 23 Landeskirchen mit knapp 26 Millionen Mitgliedern an.

Neuer Vizepräsident wird Burkhard Guntau (57), der zugleich die Leitung der Hauptabteilung "Recht und Verwaltung" übernimmt. Guntau war lange Jahre in der Justizverwaltung von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt tätig, zuletzt als Vizepräsident des Oberverwaltungsgerichts und Landesverfassungsgerichts des Landes Sachsen-Anhalt. Seit 1996 leitete er die Rechtsabteilung im Kirchenamt. An der Spitze der Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit steht EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe (65).

01. März 2006

Präsident des EKD-Kirchenamtes Hermann Barth