EKD fördert zweifaches Medienangebot zu den Zehn Geboten

Erfurt/Hannover (epd). Mit einem zweifachen Medienangebot will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Kinder und Erwachsene für die Zehn Gebote der Bibel interessieren. Wie die EKD am Dienstag in Hannover mitteilte, ist über die Online-Adresse www.unsere-zehn-gebote.de ab sofort ein neues Internet-Angebot zu erreichen. Außerdem startet am 26. März im Kinderkanal von ARD und ZDF die zehnteilige Kinderfilm-Reihe «Unsere Zehn Gebote», die unter anderem von der EKD und der katholischen Beteiligungsfirma Tellux gefördert wird.

Die Angebote gehörten zu einem so genannten Crossmedia-Projekt der evangelischen und katholischen Kirche unter Mitwirkung der TV-Produktionsfirma Kinderfilm GmbH und des Kinderkanals, beide in Erfurt. Zusätzlich werde die Vertriebsfirma Matthias-Film im Mai eine DVD mit den Kurzspielfilmen und pädagogischem Begleitmaterial herausbringen. Auf der Website könnten bereits Filmausschnitte besichtigt werden.

Unter der Adresse www.unsere-zehn-gebote.de seien Hintergrundinformationen zu den Zehn Geboten, zu den Kurzfilmen des Projekts sowie Zusatzmaterial wie Online-Links und -Spiele zu finden. Außer an Kinder richte sich das Angebot auch an Erwachsene. Vor allem Lehrer oder Leiter von Konfirmandengruppen könnten von den dort angebotenen Arbeitshilfen profitieren.

Laut EKD illustrieren die Filme und die Internetseite die biblischen Gebote in Form von Geschichten aus dem modernen Kinderalltag. Das erste Gebot werde am Beispiel der elfjährigen Marie erzählt, die in eine neue Stadt umzieht und Anschluss in den Freundeskreis von Lilly sucht. Um in ihre Gruppe hinein zu kommen, opfert Marie sogar ihren geliebten Hund Amos. Die Internetseite biete dann weiterführende Informationen zum biblischen Gebot «Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir».

Am Mittwoch soll das Crossmedia-Projekt in der Regelerkirche zu Erfurt offiziell vorgestellt werden. Nach Angaben des EKD-Rundfunkbeauftragten Bernd Merz haben erste Testvorführungen bereits gezeigt, dass es gelungen sei, die Zehn Gebote in einer Kinder ansprechenden Weise umzusetzen.

14. März 2006

EKD unterstützt die TV-Kinderserie "Unsere Zehn Gebote"

Von Tilmann P. Gangloff (epd)

Erfurt (epd). Die 13-jährige Klara hat eine deutsche Mutter, aber eine dunkle Hautfarbe. Sie möchte endlich wissen, wer ihr Vater ist. Ein Junge will erreichen, dass seine Eltern sonntags Zeit für ihn haben, anstatt nur zu arbeiten. Ein Mädchen will unbedingt zu einer Clique gehören und opfert dafür sogar seinen geliebten Hund. Um solche und andere Geschichten aus dem Kinderalltag geht es in der Kinderserie «Unsere Zehn Gebote», die der Kinderkanal Kika ab dem 26. März ausstrahlt.

Trotz Sendungstitel: Dass Religion in den kurzen Handlungsabrissen keine Rolle spielt, kommt nicht von ungefähr, im Gegenteil. Die TV-Produzentin Ingelore König von der Kinderfilm GmbH in Erfurt hat es gerade gereizt, keine religionspädagogischen Fingerzeige zu geben: «Man soll darüber stolpern, dass die Gebote Teil des Alltags sind. Sie sind der kulturelle Schatz, auf dem unser Leben basiert.»

Laut König ist es gar nicht so einfach gewesen, die Fernsehsender für die vor fünf Jahren geborene Idee zu begeistern: «Ich bin da nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen worden.» Die Kirchen reagierten ungleich positiver. Dabei tragen die einzelnen Folgen zwar die Gebote im Titel, doch in den Filmen werden sie nie explizit ausgesprochen. Auch das hat seinen Grund: Die Geschichten sollen laut König nicht zuletzt Kinder ansprechen, die in religionsfreien oder gar atheistischen Familien aufwachsen.

Die Kinderfilm GmbH in Erfurt ist erfahren mit solchen Stoffen. Auch «Vorsicht - keine Engel!» und «Ein Engel für alle» riefen auf unterhaltsame Weise und ohne erhobenen Zeigefinger zu Toleranz, Nächstenliebe und Engagement ohne Eigennutz auf. Auch diese TV-Serien entstanden mit Unterstützung der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), an «Unsere Zehn Gebote» hat sich nun auch die katholische Kirche beteiligt.

Bernd Merz, Rundfunkbeauftragter des Rates der EKD, hält die Serie für gelungen: «Unterhaltung und Wertevermittlung verbinden sich überzeugend.» Für ihn sind die Zehn Gebote nicht allein «'Basics' christlicher Verkündigung», sondern auch «Urmaterial der Gesetzgebung in allen westlichen Zivilisationen und unbestrittene Grundlage unserer Kultur». Die Filme eignen sich nach seiner Meinung daher «ebenso hervorragend für den Gebrauch in Kindergärten und Schulen wie für das Gespräch zwischen Eltern und Kindern».

Aus Sicht von Kika-Senderchef Frank Beckmann ist es «selten so gut gelungen, kirchliche Themen für Kinder so attraktiv ins Fernsehen zu bringen.» Die Zehn Gebote würden übersetzt in die Lebenswelt der Kinder von heute. Der Kinderkanal zeigt «Unsere Zehn Gebote» ab dem 26. März immer sonntags um 10.50 Uhr in fünf Doppelfolgen.

14. März 2006