Prior von Taizé fordert Solidarität unter den Völkern

Genf (epd). Mit einem Aufruf zu mehr Solidarität unter den Völkern ist am Neujahrstag das 30. Europäische Taizé-Jugendtreffen in Genf beendet worden. Die knappen Güter der Welt müssten gerechter verteilt werden, sagte der Prior der ökumenischen Gemeinschaft, Bruder Alois, am Dienstag. Das nächste Europäische Taizé-Jugendtreffen soll zum Jahreswechsel 2008/2009 in Brüssel stattfinden.

Das Treffen hatte mit Appellen für mehr Einheit unter den Christen und einen einfacheren Lebensstil am 28. Dezember begonnen. Rund 40.000 junge Frauen und Männer aus fast allen Ländern Europas sowie aus Asien, Amerika, Afrika und Australien hatten in Genf versammelt, um gemeinsam ihren christlichen Glauben zu bekunden. Auf dem Genfer Messegelände und in den Kirchengemeinden der Region standen Gebete, Gottesdienste, Bibelarbeit und Gesänge auf dem Programm.

Zudem debattierten die Teilnehmer über Konflikte, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Armut und Globalisierung. Die Gemeinschaft von Taizé hatte mit katholischen und protestantischen Kirchen das Treffen organisiert. Bruder Alois bedankte sich bei den Helfern und bei den Gastfamilien, bei denen die meisten Teilnehmer wohnten.

Das erste europäische Taizé-Jugendtreffen fand 1978 in Paris statt. Seitdem wird die Veranstaltung jeweils zum Jahreswechsel in einer europäischen Großstadt abgehalten. Es gab Treffen in Rom, London, Barcelona, Köln, Breslau, Prag, Budapest und München. Bekanntgeworden ist die Kommunität von Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt beliebt sind.

Der aus Deutschland stammende katholische Theologe Bruder Alois ist Nachfolger von Bruder Roger, der die Gemeinschaft in Frankreich 1940 gegründet hatte. Der reformierte Theologe Roger Schutz erlag 90-jährig im Jahr 2005 den Folgen eines Attentats.


01. Januar 2008