Bischof Kähler: Klimaschutz sichert Nahrungsgrundlagen

Berlin (epd). Der thüringische Bischof Christoph Kähler hat auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vor einer Verschlechterung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung durch den Klimawandel gewarnt. "Nur mit dem Klimaschutz lassen sich die Grundlagen unserer Ernährung sichern", erklärte Kähler in Berlin am Rande einer Podiumsdiskussion auf der weltweit größten Agrarmesse.

Erderwärmung und Überschwemmungen führe zur Verwüstung von Ackerflächen. Da die Hälfte der Erdbevölkerung in der Nähe von Meeresufern und Flussmündungen lebe, könne dies "für sehr viele Menschen in den nächsten Jahrzehnten die Ernährungssituation dramatisch verschlechtern", warnte Kähler, der auch stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.

Schon jetzt seien die Defizite in der Welt zu groß, unterstrich der thüringische Bischof. Einen Skandal sieht Kähler beispielsweise darin, dass Indien zu den größten Agrarexporteuren der Welt gehört und gleichzeitig ein Teil der Bevölkerung hungert. Es sei wichtig, "dass unsere landwirtschaftliche Förderung nicht die Entwicklungsländer beeinträchtigt". Die kleinbäuerliche Landwirtschaft in den armen Ländern müsse erhalten bleiben.

Die Kirche sieht Kähler in der Diskussion als Anwalt der Menschen, indem sie die nötigen Fragen stellt und Problemlösungen einfordert. So sei beispielsweise zu fragen, "ob wir es noch verantworten können, Lebensmittel im heutigen Umfang durch die Welt zu fliegen", um etwa im Winter in Deutschland Erdbeeren essen zu können, fügte der Bischof hinzu.

21. Januar 2008