Früherer Generalsekretär des Weltkirchenrats Raiser wird 70

EKD-Ratsvorsitzender würdigt Ökumene-Verdienste

Frankfurt a.M./Hannover (epd). Der frühere Generalsekretär des Weltkirchenrates, Konrad Raiser, wird am Freitag (25. Januar) 70 Jahre alt. Der evangelische Pfarrer stand ein Jahrzehnt an der Spitze des Ökumenischen Rates der Kirchen, der mehr als 300 Kirchen in 120 Ländern umfasst. Der evangelische Theologe galt seit den 1980er Jahren als Vordenker der Ökumene.

Aus Anlass des 70. Geburtstages von Raiser findet am Freitag eine Tagung zum Thema "Religion im öffentlichen Raum" in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin statt. Für die Evangelischen Kirche in Deutschland würdigte der Ratsvorsitzende Wolfgang Huber das Ökumene-Engagement des evangelischen Theologen. Über Jahrzehnte habe Raiser die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen und der weltweiten ökumenischen Bewegung gestaltet und geprägt, hebt der Berliner Bischof Huber in einem Glückwunschschreiben hervor.

Der 1938 in Magdeburg geborene Raiser studierte Theologie in Tübingen, Bethel, Heidelberg und Zürich. Nach seinem Vikariat in Berlin und Stuttgart studierte er Soziologie und Sozialpsychologie an der Harvard Universität.

Beim Weltkirchenrat in Genf war er ab 1969 zunächst Studienreferent der "Kommission für Glauben und Kirchenverfassung". 1973 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär ernannt. Ab 1983 war er Professor für Systematische Theologie an die Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum und Direktor des Ökumenischen Instituts.

Als erster Deutscher war Raiser 1992 zum Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen gewählt worden. Seine zehnjährige Amtszeit an der Spitze des Weltkirchenrates fiel in eine Periode nachlassender Begeisterung in der ökumenischen Bewegung. Vor allem Spannungen zwischen orthodoxen und protestantischen Kirchen sowie leere Kassen schwächten den Dachverband. Dabei setzte sich Raiser für eine Einbindung der Orthodoxie in den Weltkirchenrat ein. Im Zuge dieser Auseinandersetzung zog sich die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann (Hannover) aus dem Weltkirchenrat zurück.

Konrad Raiser ist Autor zahlreicher Aufsätze und Bücher. Er ist verheiratet und hat vier Söhne. Seine Frau Elisabeth war evangelische Präsidentin des ersten Ökumenischen Kirchentages 2003 in Berlin.

22. Januar 2008


Bischof Huber würdigt Konrad Raisers Verdienste für Ökumene

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, hat das Ökumene-Engagement des evangelischen Theologen Konrad Raiser gewürdigt. Über Jahrzehnte habe Raiser die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen und der weltweiten ökumenischen Bewegung gestaltet und geprägt, schreibt Huber anlässlich des 70. Geburtstags (25. Januar) des Jubilars. Raiser habe es verstanden, jungen Erwachsenen "die Liebe und Begeisterung für die weltweite Christenheit" zu vermitteln, heißt es in dem am Dienstag in Hannover veröffentlichten Glückwunschschreiben. Dem ehemaligen ÖRK-Generalsekretär, der heute in Berlin lebt, wünschte der Bischof Zuversicht und Gottvertrauen.

22. Januar 2008

EKD-Pressemitteilung "Wolfgang Huber würdigt Konrad Raiser"