Evangelische Kirche ruft zu Fastenaktion auf
Frankfurt a. M. (epd). Die evangelische Kirche startet am Aschermittwoch (6. Februar) ihre jährliche Fastenaktion "Sieben Wochen Ohne". Die Aktion richtet sich an alle, die die Passionszeit bewusst erleben und gestalten wollen. In diesem Jahr lautet das Motto "Verschwendung". Bis zum Ostersonntag sind die Teilnehmer aufgerufen, verschwenderisch zu sein - mit ihrer Zeit für Freunde, mit ihrem Geld für eine gute Sache, mit ihrer Liebe für die Nächsten. "Genießen Sie, bleiben Sie genießbar", rät das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt, das die Fastenaktion begleitet.
Das Motto "Verschwendung - Sieben Wochen ohne Geiz" soll dafür sensibilisieren, dass nicht nur durch Verzicht gefastet werden kann. Die Fastenzeit sei nach reformatorischem Verständnis "keine versteckte Diät", erläutert Arnd Brummer, Geschäftsführer der Aktion "Sieben Wochen Ohne" im GEP. Ziel der Aktion sei es vielmehr, eingefahrene Gewohnheiten zu durchbrechen und großzügig mit den eigenen Ressourcen zu sein. "Seien Sie verschwenderisch mit Ihrer Gastfreundschaft, mit Einladungen, dem Angebot Ihrer eigenen Fähigkeiten und Ihrer Barmherzigkeit", empfehlen die Initiatoren.
Brummer warnt vor einer "sozialen Klimakatastrophe". Keine Zeit zu haben sei in der Gesellschaft ein Qualitätsanspruch und signalisiere "Ich bin wichtig". Das Kuratorium der Aktion habe sich für das Motto "Verschwendung" entschieden, weil die Menschen in einer modernen Gesellschaft einen "Frühling der Herzen" dringend nötig hätten.
Das Gemeinschaftswerk unterstützt die Teilnehmer von "Sieben Wochen Ohne" mit Begleitmaterialien. Ein Fastenkalender enthält Denkanstöße für jeden Fastentag - unter anderem von Altbundespräsident Roman Herzog, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) und Bischöfin Maria Jepsen. Ein Begleitheft bietet Artikel zum Aktionsmotto und die Webseite www.7-wochen-ohne.de lädt zum Austausch mit anderen Fastenden ein. Das Projekt, an dem jährlich rund zwei Millionen Menschen teilnehmen, gibt es seit 25 Jahren.
22. Januar 2008