Weltkirchenrats-Delegation reist nach Kenia

Genf (epd). Mit einem Solidaritätsbesuch will der Weltkirchenrat die Friedensarbeit der Kirchen in Kenia unterstützen. Wie der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Dienstag in Genf mitteilte, reist ein Besuchsteam an diesem Mittwoch für vier Tage in das ostafrikanische Land, das seit den Wahlen Ende Dezember von blutigen Unruhen erschüttert wird. Zu der Delegation gehört auch Stephan Reimers, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik und der Europäischen Union.

Die Kirchen in Kenia setzten der Gewalt ihre Friedens- und Versöhnungsarbeit entgegen, so der ÖRK. Die derzeitigen Bilder von Zerstörung zeigten ein Land, in dem man Kenia kaum wiedererkenne, erklärte ÖRK-Generalsekretär Samuel Kobia, der aus Kenia kommt und bereits früher zur Beendigung der Kämpfe aufgerufen hatte. Auf dem Besuchsprogramm stehen unter anderem Treffen mit Vertretern aus Kirchen, Regierung und Opposition.

Die Unruhen sind infolge der umstrittenen Wahlen am 27. Dezember ausgebrochen, nach denen sich Präsident Mwai Kibaki zum Wahlsieger erklärt hatte. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für sich. Nach Kirchenangaben sind seitdem 700 Menschen bei Kämpfen ums Leben gekommen. 250.000 wurden in die Flucht getrieben.

29. Januar 2008