Bischof Huber ruft Kirchen zum gegenseitigen Respekt auf

Bamberg (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat die beiden großen Kirchen zum wechselseitigen Respekt und gemeinsamer weltweiter Verantwortung aufgerufen. Eine Kirche mit Ausschließlichkeitsanspruch könne nicht mehr ökumenisch genannt werden, sagte Huber am Dienstagabend anlässlich der Eröffnung der Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie an der Universität Bamberg.

Zum Verhältnis der beiden großen Kirchen erklärte der oberste Repräsentant der rund 25 Millionen deutschen Protestanten, es sei von wachsender Zusammengehörigkeit und bleibenden Differenzen gezeichnet. Ziel sei eine Gemeinschaft der verschiedenen Konfessionen, die Unterschiede achte und Vielfalt nicht unterdrücke. Alte überwundene Gegensätze dürften nicht künstlich wiederbelebt werden.

Die Ökumene dürfe sich jedoch nicht im gemeinsamen Lobgesang erschöpfen - sie dränge zu gemeinsamem Gottesdienst und Abendmahl. Es sei allerdings zu kühn, eine Antwort schon zum gemeinsamen Kirchentag 2010 in München zu erwarten, so der EKD-Ratsvorsitzende.

Die neue Forschungsstelle befasst sich in der Tradition des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) mit öffentlicher Theologie. Dabei werden Fragen öffentlicher Relevanz im Lichte theologischer Traditionen erörtert. Öffentliche Theologie beschäftigt sich also mit sozialethischen Fragen, wie soziale Gerechtigkeit und Herausforderungen der Globalisierung.

30. Januar 2008