EKD-Ratsvorsitzender gratuliert Erzbischof Zollitsch zur Wahl

Hannover (epd). Bischof Wolfgang Huber hat dem Erzbischof Robert Zollitsch zur Wahl zum neuen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gratuliert. Er freue sich über das Vertrauen, das die Bischofskonferenz dem Freiburger Erzbischof entgegengebracht habe, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover.

In seinem Glückwunschschreiben äußerte der Repräsentant der evangelischen Kirche die Hoffung, "dass wir miteinander die (...) guten und gefestigten ökumenischen Begegnungen zwischen unseren Kirchen fortführen und weiterentwickeln können". Dem künftigen Vorsitzenden Zollitsch eile der Ruf eines "weitsichtigen Bischofs mit großer pastoraler wie administrativer Erfahrung" voraus, der sich dem ernsthaften Dialog stelle, so Huber.

12. Februar 2008

EKD-Pressemitteilung "Gefestigte ökumenische Beziehungen fortführen"


Lutheraner bieten Zollitsch vertrauensvolle Zusammenarbeit an

Hannover (epd). Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Johannes Friedrich, hat die Wahl von Erzbischof Robert Zollitsch zum Vorsitzenden der katholischen Bischöfe begrüßt. Zollitsch arbeite seit Jahren sehr effizient mit dem badischen evangelischen Landesbischof Ulrich Fischer zusammen, hob Friedrich am Dienstag in Hannover hervor. Er bot dem neuen Bischofskonferenz-Vorsitzenden vertrauensvolle Zusammenarbeit an.

Vor offiziellen kirchlichen Verlautbarungen sollten Sondierungsgespräche stattfinden, um Missverständnisse zwischen den Kirchen zu vermeiden, regte der bayerische Landesbischof an. Er freue sich auf den baldigen Beginn der Beratung der Bilateralen Arbeitsgruppe zwischen Lutheranern und katholischen Bischöfen zur Klärung ökumenischer Streitfragen, so Friedrich. Die VELKD ist ein Zusammenschluss von acht evangelischen Landeskirchen mit rund zehn Millionen Mitgliedern.

12. Februar 2008


Bischof Fischer gratuliert Erzbischof Zollitsch zur Wahl

Karlsruhe (epd). Der Vorsitzende der UEK-Vollkonferenz und badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer hat anlässlich der Wahl von Erzbischof Robert Zollitsch zum Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz die gemeinsame ökumenische Arbeit gelobt. "Wir arbeiten in Baden stets vertrauensvoll und in herzlicher Verbundenheit zusammen", sagte Fischer. Er begrüße die Wahl und schätze Zollitsch als Brückenbauer und verlässlichen Partner.

Bisher habe Zollitsch zusammen mit der evangelischen Landeskirche in Baden viele ökumenische Akzente gesetzt. Dazu zählten regelmäßige ökumenische Gottesdienste, ökumenische Gemeindepartnerschaften und der konfessionell kooperative Religionsunterricht in Baden-Württemberg. "Erzbischof Zollitsch wird von diesen erprobten ökumenischen Erfahrungen auch auf Bundesebene vieles einbringen", äußerte Fischer.

Für den Erzbischof und das Erzbistum Freiburg sei die neue Aufgabe aber auch eine Herausforderung. Zahlreiche zusätzliche Termine erforderten Kraft und viel Organisation in der Delegation von Aufgaben im Bistum. "Ich wünsche ihm und allen Verantwortlichen im Erzbistum dazu Weisheit, Ruhe und Gelassenheit", so Fischer. "In ökumenischer Verbundenheit tragen wir mit, was wir können."

12. Februar 2008


Zollitsch neuer Repräsentant der Katholiken in Deutschland

Freiburger Erzbischof löst Kardinal Lehmann ab

Glückwünsche von Kirchen und Parteien - (Zusammenfassung)

Würzburg/Frankfurt a.M. (epd). Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch (69) wird neuer Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. In Würzburg stimmte am Dienstag die Mehrheit der 69 katholischen Bischöfe im dritten Wahlgang für Zollitsch als Nachfolger von Kardinal Karl Lehmann. Lehmann gibt aus gesundheitlichen Gründen das Vorsitzendenamt am 18. Februar ab. Bundespräsident Horst Köhler, Parteien und Kirchen gratulierten dem Erzbischof zu seiner Wahl zum Repräsentanten der 25,7 Millionen Katholiken in Deutschland.

In einer ersten Reaktion betonte Zollitsch seine Nähe zu seinem Vorgänger und kündigte Kontinuität an. "Wir sind uns theologisch so nah, dass es schwer würde, Unterschiede zu entdecken", sagte er vor Journalisten im Würzburger Kloster Himmelspforten. Das Bemühen um die Ökumene von katholischen und evangelischen Christen nannte er als einen Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit. Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz bleibt Bischof Heinrich Mussinghoff (Aachen). Wiedergewählt wurden der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, und dessen Stellvertreter Rainer Illgner.

Der neue Bischofskonferenz-Vorsitzende, dessen Amtszeit sechs Jahre beträgt, gilt als theologisch liberal und ökumenisch aufgeschlossen. Der 69-Jährige ist seit 2003 Erzbischof von Freiburg. Zuvor war er zwei Jahrzehnte Personalchef des zweitgrößten der 27 deutschen Bistümer. Studiert hat der in Filipovo (Philippsdorf) im ehemaligen Jugoslawien geborene Theologe in Freiburg und München. Seine Familie war nach Vertreibung und Flucht 1946 in den Landkreis Tauberbischofsheim gekommen, der zur Erzdiözese Freiburg gehört.

Bundespräsident Horst Köhler gratulierte Zollitsch zu dessen Wahl zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz. Dieses verantwortungsvolle Amt sei nicht nur für die katholische Kirche, sondern auch für Staat und Gesellschaft von hoher Bedeutung, unterstrich Köhler in seinem Glückwunschschreiben.

Vertreter der evangelischen und orthodoxen Kirche gratulierten Zollitsch zur Wahl zum neuen Vorsitzenden der katholischen Bischöfe. Er freue sich über das Vertrauen, das die Bischofskonferenz dem Freiburger Erzbischof entgegengebracht habe, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber. In einem Glückwunschschreiben äußerte Bischof Huber die Hoffung, "dass wir miteinander die guten und gefestigten ökumenischen Begegnungen zwischen unseren Kirchen fortführen und weiterentwickeln können".

Der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer lobte anlässlich der Wahl die gemeinsame ökumenische Arbeit. "Wir arbeiten in Baden stets vertrauensvoll und in herzlicher Verbundenheit zusammen", sagte Fischer. Er fügte hinzu, Zollitsch werde von den erprobten ökumenischen Erfahrungen auch auf Bundesebene vieles einbringen.

Für die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands bot deren Leitender Bischof Johannes Friedrich dem neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos äußerte sich überzeugt, dass Zollitsch den ökumenischen Kurs seines Vorgängers in Besonnenheit und Freundschaft fortsetzen werde. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und die katholischen Reformbewegung "Wir sind Kirche" begrüßten die Wahl.

Die politischen Parteien reagierten positiv auf die Wahl von Zollitsch. Die Menschen erwarteten von der katholischen Kirche "Orientierung in den gesellschaftlichen und ethischen Fragen der Gegenwart", erklärte der SPD-Vorsitzende Kurt Beck. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla schrieb, Erzbischof Zollitsch übernehme das Amt in einer schwierigen Zeit. Er lobte Zollitschs besondere Fähigkeit im Dialog mit gesellschaftlichen Gruppen sowie dessen ausgeprägte Urteilskraft.

Der Fachmann für Kirchenpolitik der Grünen-Fraktion im Bundestag, Josef Winkler, bezog sich in seinem Gratulationsschreiben auf den Streit um die Stammzellforschung und Patientenverfügungen sowie die Schwierigkeiten im interreligiösen Dialog. Politische Differenzen sollten offen zum Ausdruck gebracht werden, so Winkler.

12. Februar 2008