Protestanten würdigen Kurienkardinal Kaspers Einsatz für Ökumene

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat Kurienkardinal Walter Kasper zu seinem 75. Geburtstag am Mittwoch gewürdigt. Stets habe sich der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen darum bemüht, den ökumenischen Dialog voranzutreiben, erklärte Huber in Hannover. Kasper werde zu Recht der "Ökumene-Minister" des Vatikans genannt.

"Sie werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass das Bemühen um eine Überwindung der konfessionellen Grenzen keine Nebensache sei, sondern zum Kern des christlichen Glaubens gehöre", fügte Huber hinzu. Von Kasper sei der Anstoß zur Vereinbarung über die wechselseitige Anerkennung der Taufe gekommen, die im April 2007 in Magdeburg unterzeichnet wurde. Mit seinen Überlegungen zur geistlichen Ökumene habe er zudem maßgeblich zur Vertiefung des gegenseitigen Verstehens und des gemeinsamen Gebetes beigetragen.

Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Johannes Friedrich (München), nannte Kasper einen "verlässlichen, vertrauten und kompetenten Partner im ökumenischen Dialog mit uns Lutheranern". Er sei froh, dass der Kardinal "unter nicht immer leichten Bedingungen das theologische Gespräch und den Austausch zwischen den Kirchen aufrecht erhalten und gefördert" habe. Es sei immer "sehr beeindruckend", wie genau Kasper die lutherischen Kirchen und ihre Theologie kenne.

Von katholischer Seite würdigte der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, das "unermüdliche Engagement" Kaspers für die Ökumene. Besonders hob Fürst nach Angaben der Diözese in einem Glückwunschschreiben zu Kaspers 75. Geburtstag die Verdienste des Präsidenten des Päpstlichen Einheitsrats um die Verständigung mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen hervor. Kasper war Fürsts Vorgänger als Bischof in Rottenburg.

05. März 2008