Diakonie will Bundesstiftung für innovative soziale Projekte gründen

Berlin (epd). Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland will mit einer eigenen Stiftung neue Ideen für soziale Projekte fördern. Schirmherr der Bundesstiftung Diakonie, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde, ist der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth (CDU).

Späth betonte die Bedeutung des freiwilligen Engagements. Immer schon hätten Bürger Not gesehen und sich zusammengetan, um sie zu lindern. So sei auch die Diakonie entstanden. Der Staat könne und solle nicht für alles zuständig sein. Späth will zunächst Unternehmen und Privatpersonen als Gründungsstifter werben. Es gebe in Deutschland viele Menschen, die freiwillig etwas tun, sagte er.

Bis zur Gründung der Bundesstiftung im November soll das derzeitige Gründungskapital der Stiftung von 500.000 Euro auf eine Million Euro verdoppelt werden. Gefördert werden sollen vorbildliche Initiativen, etwa zur Unterstützung alter Menschen oder von Migranten.

Als Beispiel verwies Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik auf das Projekt "Mütter für Mütter" in Berlin Moabit. Für diese Initiative haben sich Frauen aus Einwandererfamilien als Unterstützerinnen für andere Einwandererfamilien schulen lassen. Sie helfen ehrenamtlich bei Behördengängen, erklären das Schulsystem oder vermitteln den Kontakt zu Beratungsstellen. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet, erhält aber keine staatliche Unterstützung.

Gründungsstifter der Bundesstiftung Diakonie kann werden, wer 5.000 Euro oder mehr spendet. Unter dem Dach der Bundesstiftung können Firmen oder Privatpersonen mit einer Mindesteinlage von 25.000 Euro auch eigene Stiftungsfonds für bestimmte Projekte oder Arbeitsfelder einrichten. Die Stiftung soll von einem vierköpfigen Vorstand verwaltet und von einem Kuratorium überwacht werden. Ein Beirat soll Projekte initiieren.

10. März 2008

Bundesstiftung Diakonie