Heinig neuer Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD

Hannover/Göttingen (epd). Der Rechtswissenschaftler Hans Michael Heinig (37) ist neuer Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zugleich übernahm er am 1. Mai die damit verbundene Stiftungsprofessur für Öffentliches Recht, insbesondere Kirchen- und Staatsrecht an der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen, wie die EKD und die Universität am Dienstag mitteilten. Heinig wird als Institutsleiter Nachfolger von Axel von Campenhausen (74), der seit 1970 an der Spitze des EKD-Einrichtung stand.

Offiziell wird der Wechsel mit einer Feier in der Universität Göttingen am 29. Mai vollzogen. Das EKD-Institut wurde 1945 auf Initiative des Staats- und Kirchenrechtlers Rudolf Smend (1882-1975) gegründet. Es berät die evangelische Kirche in Fragen des Staats- und Kirchenrechts, erstellt Gutachten und organisiert Fortbildungsveranstaltungen für Kirchenjuristen.

Heinig habilitierte sich Anfang 2008 in Heidelberg. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen neben dem Kirchen- und Staatskirchenrecht im Verfassungsrecht und Sozialrecht. Nach dem Zivildienst studierte der in Lingen geborene Heinig Rechts- und Gesellschaftswissenschaften in Hamburg, Hannover und Bochum. Er war Stipendiat des Evangelischen Studienwerks Villigst. Heinig gehört auch der Präsidialversammlung des Deutschen Evangelischen Kirchentags und dem Präsidium des Ökumenischen Kirchentags 2010 an. Mit der Institutsleitung übernahm er auch die Herausgeberschaft der Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht.

Campenhausen war nach Smend der zweite Leiter des EKD-Instituts. Der Rechtsprofessor war zwischen 1976 und 1979 Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Anschließend wurde er Präsident der Klosterkammer Hannover, an deren Spitze er zwei Jahrzehnte stand. Von 1996 bis 2002 war er Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Zudem gehörte Campenhausen den Synoden der Landeskirchen Bayern und Hannover, sowie der EKD-Synode an. Auch war er Mitglied des Herausgeberkreises der katholischen Wochenzeitung "Rheinischer Merkur".

13. Mai 2008