Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe beklagt

Hannover (epd). Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, hat mehr internationale Unterstützung für einen politischen Wandel in Simbabwe gefordert. "Wir bekommen über verschiedene Kontakte Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen", erklärte Schindehütte am Donnerstag in Hannover. Die Lage in dem südafrikanischen Land spitze sich immer mehr zu. "Die Situation dort erfüllt uns mit großer Sorge."

Zahlreiche Berichte aus zuverlässigen kirchlichen und anderen Quellen über brutale Gewaltexzesse gegen Anhänger der Opposition und Einschüchterungen von Bürgern des Landes hätten in den vergangenen Wochen die EKD erreicht, fügte der Theologe hinzu. Menschen, die sich kritisch zur jetzigen Regierung äußerten, würden systematisch verfolgt, geschlagen und gefoltert. Schindehütte: "Wir können zu diesen grausamen Übergriffen nicht schweigen und stellen uns als Kirche auf die Seite der Opfer."

Angesichts der jüngsten Meldungen zu Übergriffen auf Simbabwer im Nachbarland Südafrika sagte der Bischof: "Es ist tragisch, dass Menschen, die vor Verfolgung und Not in ein anderes Land fliehen, dort wiederum Opfer von Anfeindungen und Gewalt werden." Mit Blick auf die auf Ende Juni verschobene Stichwahl in Simbabwe erklärte Schindehütte, die Regierung Simbabwes müsse zur Gewährleistung fairer Wahlen unabhängige Wahlbeobachter und Journalisten zulassen.

22. Mai 2008

EKD-Pressemitteilung

Interview des EKD-Auslandsbischofs zum Thema mit Inforadio Berlin am 24. Mai 2008