Diakonie beklagt weiter Behinderungen für Helfer in Birma

Stuttgart/Birma (epd). Gut einen Monat nach dem Wirbelsturm "Nargis" hat sich die Lage in Birma kaum entspannt. "Der Zugang für die internationalen Helfer in das stark zerstörte Irrawaddy-Delta ist entgegen deutschen Medienberichten nicht wesentlich erleichtert worden", sagte der Pressereferent der Diakonie Katastrophenhilfe, Rainer Lang, dem epd in Stuttgart.

Die Hilfsorganisation fordert deshalb weiterhin einen freien Zugang zum Delta, "um Nothilfe in größerem Umfang leisten zu können". Die Zugangskontrollen für ausländische Mitarbeiter von Hilfsorganisationen seien in den vergangenen Tagen noch verstärkt worden, sagte Lang, der nach einem zwölftägigen Aufenthalt nach Deutschland zurückgekehrt ist. Viele Flüchtlinge, die in der ehemaligen Hauptstadt Rangun Zuflucht gesucht hätten, seien von dem Militär wieder in die zerstörten Gebiete zurückgeschickt worden.

In den rund 4.300 betroffenen Delta-Dörfern seien viele Menschen traumatisiert. Noch immer lägen unzählige Leichen im Wasser, die begraben werden müssen. "Viele Dorfbewohner trauen sich gar nicht, diese Leichen anzufassen, auch aus religiösen Gründen", sagte Lang. Eine Betreuung für die vielen freiwilligen Helfer sei angesichts der Notlage kaum möglich, diese wäre "aber genauso dringend notwendig wie Behälter zum Sammeln von Regenwasser und Plastikfolien, um provisorische Dächer abdecken zu können".

Hunderttausende der etwa 2,4 Millionen betroffenen Menschen sind nach UN-Schätzungen noch ohne ausreichende Versorgung. Mindestens 78.000 Menschen kamen durch die Folgen des Zyklons von Anfang Mai ums Leben.

06. Juni 2008

Diakonie-Katastrophenhilfe