Evangelischer Entwicklungsdienst: Fusion mit Diakonie sichert Zukunft

Bonn (epd). Der Leiter des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), Konrad von Bonin, hat die geplante Fusion mit der Diakonie als notwendigen Schritt bezeichnet. "Er sichert die Zukunft der evangelischen Entwicklungsarbeit, er stärkt die kirchliche Sozialarbeit", sagte der EED-Vorstandsvorsitzende am Donnerstag in Bonn. Der Schritt bündele die Arbeit der Kirche zur Überwindung der Armut in Deutschland und weltweit: "Das zeigt die Reformfähigkeit von Kirche und Diakonie."

Für den EED besonders wichtig ist der Zusammenschluss mit den bei der Diakonie angesiedelten Spendenwerken "Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe. Ein Umzug von Bonn nach Berlin sei dafür trotz der Belastungen und der Kritik der heute 210 Mitarbeiter unausweichlich, sagte Bonin. Ein Kostenrahmen für Umzug und Sozialplan könne noch nicht genannt werden.

Am Mittwoch hatte der EED-Aufsichtsrat beschlossen, bis 2012/13 zusammen mit dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin ein "Evangelisches Zentrum für Entwicklung und Diakonie" zu gründen. Die Diakonie, die bereits in Berlin vertreten ist, will ihren alten Standort Stuttgart aufgeben. Die Entwicklungsarbeit im neuen gemeinsamen Werk wird Mittel aus den drei Quellen Spenden, Kirchensteuern und Staat bekommen. Das stabilisiere die Arbeit, unterstrich Bonin. Bisher sammelt der EED keine Spenden.

Im vergangenen Jahr hatte der EED rund 151 Millionen Euro für die Entwicklungsarbeit zur Verfügung, ein Plus von 2,5 Prozent. Den Zuwachs führte Finanzvorstand Tilman Henke vor allem auf den Anstieg der überwiesenen Kirchensteuern (44 Millionen Euro) zurück. 99 Millionen Euro waren staatliche Zuwendungen, vor allem vom Entwicklungsministerium.

Der EED förderte laut Jahresbericht Entwicklungsprojekte von Kirchen und anderen Partnerorganisationen in 78 Ländern. Schwerpunkt war Afrika mit 40 Millionen Euro. 190 Fachkräfte waren in Afrika, Asien, Lateinamerika, Südosteuropa und im Nahen Osten tätig.

Für das laufende Jahr erwartet Finanzvorstand Henke einen weiteren Anstieg der Mittel aus Kirchensteuern und staatlichen Zuwendungen an den EED im Zuge der von der Bundesregierung beschlossenen Erhöhung der Entwicklungshilfe. Der Zuwachs bei den Kirchensteuern sei aber nur ein Zwischenhoch, warnte er. Bis 2030 werde eine Halbierung erwartet.

12. Juni 2008