Simbabwe: "Brot für die Welt" bestürzt über Gewalt gegen Hilfswerke

Stuttgart (epd). "Brot für die Welt" hat mit Bestürzung auf Übergriffe auf kirchliche Einrichtungen in Simbabwe reagiert. Vor wenigen Tagen seien mehrere Mitarbeiter von Partnerorganisationen in Simbabwe verhaftet worden, teilte das evangelische Hilfswerk am Montag in Stuttgart mit. Vor der Stichwahl um die Präsidentschaft am 27. Juni wolle die Regierung von Staatschef Robert Mugabe offenbar jegliches zivilgesellschaftliche Engagement unterdrücken, das der Opposition nützen könnte.

Bei der Razzia vor wenigen Tagen habe die Polizei auch Computer, Kameras und einen Kleinbus beschlagnahmt. Ziel sei das Ökumenische Zentrum mit seinen kirchlichen Einrichtungen gewesen. Den Verhafteten werde vorgeworfen, Lügen zu verbreiten. "Brot für die Welt" sprach von Einschüchterung. Die von der Razzia betroffene Pfarrer-Vereinigung "Zimbabwe National Pastors Conference" erklärte, das Vorgehen der Regierung ziele eindeutig darauf ab, ihre Arbeit zu unterbinden.

Nachdem die Regierung Anfang Juni Hilfswerken jegliche Tätigkeit in Simbabwe verboten hatte, mussten auch die Partner von "Brot für die Welt" ihre Arbeit weitgehend einstellen. Das evangelische Hilfswerk warnte vor dramatischen Folgen. Wegen Missernten sind nach UN-Angaben mehrere Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

16. Juni 2008

Evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“