Christen wollen beim Ökumenischen Kirchentag Zeichen setzen

München (epd). Protestanten und Katholiken wollen beim zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München ein gemeinsames Zeichen für ihren Glauben in der Gesellschaft setzen. "Wir müssen darüber diskutieren, wie wir uns in einer pluralen Gesellschaft positionieren", sagte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx bei der zweiten Sitzung des gemeinsamen Präsidiums. Ohne öffentliche Verkündigung des Evangeliums würde der Gesellschaft etwas fehlen.

Christen dürften nicht nur Forderungen an die Gesellschaft stellen, "sondern wir müssen uns darüber verständigen, was wir Spezifisches einbringen wollen", sagte der Erzbischof von München und Freising. Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich betonte, es gebe keinen ökumenischen Rückschritt. Beim Ökumenischen Kirchentag sollte vielmehr deutlich werden, dass es Fortschritte im Miteinander von Katholiken und Protestanten gebe. In der Vorbereitung auf den Münchner Kirchentag arbeiteten viele Gemeinden eng zusammen. Friedrich warb dafür, dass es auch nach 2010 ökumenische Gottesdienste gebe.

Bei der Präsidiumssitzung wurde über Thematik und Ziele sowie die Findung eines Leitwortes für den Ökumenischen Kirchentag beraten, der der vom 12. bis 16. Mai 2010 stattfinden wird. Themen und Leitwort sollen im Herbst beschlossen werden. Auch ging es bei den Beratungen um die Verwendung von Bibelübersetzungen. Gastgeber des zweiten Ökumenischen Kirchentages, zu dem das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Deutsche Evangelische Kirchentag einladen, sind das Erzbistum München und Freising sowie die bayerische evangelische Landeskirche. 2003 hatten mehr als 200.000 Menschen aus allen christlichen Konfessionen zum ersten Mal einen Ökumenischen Kirchentag in Berlin gefeiert.

17. Juni 2008