Lutheraner diskutieren am Kilimandscharo Folgen des Klimawandels

Arusha/Genf (epd). Der Klimawandel ist Schwerpunktthema der an diesem Mittwoch in Tansania beginnenden Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB). Unter dem Motto "Schmelzende Schneekappe auf dem Kilimandscharo" berate der LWB-Rat im nordtansanischen Arusha eine Woche lang in Nähe von Afrikas höchstem Berg, teilte der LWB mit, der rund 68 Millionen evangelische Christen repräsentiert. Der 1947 gegründete Kirchenbund zählt 140 Mitgliedskirchen in 78 Ländern, die sich dem Erbe des Reformators Martin Luther verpflichtet fühlen.

Weitere Themen der Konferenz mit rund 150 Teilnehmern sind neben dem Klimawandel der Kampf gegen weltweite Armut, das Engagement für Frieden im Nahen Osten und die politische Lage in Simbabwe. Die Lutheraner wollen auch über ihre Haltung zum Umgang mit homosexuellen Geistlichen oder die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren diskutieren. Differenzen in der Sexualethik haben zuvor die rund 80 Millionen Christen zählende anglikanische Weltgemeinschaft an den Rand einer Spaltung geführt.

Angesichts des Klimawandels kündigte LWB-Generalsekretär Ishmael Noko im Vorfeld der Konferenz an, dass der Weltbund seine Mitgliedskirchen zum Eintreten für den Erhalt der Schöpfung mobilisieren wolle. Die lutherischen Kirchen sollten einen sorgsamen Umgang mit Wasser, Öl und Brennholz vorleben. "Der Respekt vor der Umwelt fängt schon bei kleinen Sachen wie dem Feuermachen an", sagte der 64-jährige Theologe aus Simbabwe, der noch bis 2010 amtiert.

In Tansania leben den Angaben zufolge rund 4,6 Millionen Lutheraner. Die Predigt im Eröffnungsgottesdienst halte Bischof Thomas O. Laiser von der zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT) gehörenden Diözese Arusha, hieß es. Der 49-köpfige LWB-Rat führt zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden Vollversammlungen die Geschäfte des Weltbundes. Er tagt alle zwölf bis 18 Monate. Präsident des LWB ist Mark S. Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA).

24. Juni 2008