Köhler ermuntert Kirchen zur Einmischung in den Dialog der Kulturen

Bundespräsident besucht Konferenz der evangelischen Auslandspfarrer

Berlin (epd). Bundespräsident Horst Köhler hat die Kirchen ermuntert, sich mit ihren Erfahrungen aus der Auslandsarbeit stärker in die politische Debatte einzubringen. Köhler sagte vor den Auslandspfarrern der evangelischen Kirche am Mittwoch in Berlin, bei ihrer "guten und wichtigen Arbeit" machten die Geistlichen und ihre Kirche Erfahrungen, die nutzbar gemacht werden könnten.

"Wir leben in einer Welt und sind aufeinander angewiesen", sagte Köhler. Dies müsse stärker im politischen Bewusstsein der westlichen Welt verankert werden. Dazu könnten die Kirchen beitragen.

Die Begegnung der Kulturen und Religionen sei eine Herausforderung, sagte der Bundespräsident. Der Weg, wie sich die Kulturen friedlich begegnen könnten, sei noch nicht gefunden. Deutschland habe im Ausland einen guten Ruf, den es nutzen könne. Die deutsche Glaubwürdigkeit im internationalen Dialog bemesse sich aber auch daran, wie es im Land selbst gelinge, Zuwanderer aus anderen Kulturen zu integrieren, gab der Bundespräsident zu bedenken. Köhler äußerte sich im Rahmen der ersten Gesamtkonferenz der evangelischen Auslandspfarrer, die bis diesen Donnerstag dauert.

Die Auslandspfarrer erklärten vor Journalisten, die Aufgabe ihrer Gemeinden bestehe darin, der evangelischen Kirche ein Gesicht zu geben und den im Ausland lebenden Christen eine Heimat. Im Ausland spielten insbesondere die Zusammenarbeit in der christlichen Ökumene sowie der interreligiöse Dialog eine Rolle. Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, ergänzte, die Erfahrungen der Auslandspfarrer bereicherten die evangelische Kirche und sollten auch für die kirchliche Arbeit in Deutschland stärker genutzt werden.

Für die EKD sind rund 100 Auslandspfarrer in deutschen Gemeinden in 70 Ländern tätig. Hinzu kommen 30 bis 40 Pfarrer, die während der Urlaubssaison in Tourismusregionen eingesetzt werden. Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich. So besteht etwa die deutsche Gemeinde im kolumbianischen Bogotá vorwiegend aus sesshaft gewordenen deutschsprachigen Einwanderern, während die Fluktuation in der Gemeinde in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba extrem hoch ist. Sie setzt sich zu großen Teilen aus Entwicklungshelfern und Fachleuten zusammen, die nur wenige Jahre an einem Ort arbeiten.

Schindehütte sagte, die EKD wolle neue Auslandsgemeinden ins Leben rufen. Beschlossen sei die Gründung einer deutschsprachigen Gemeinde in Dubai. In den Vereinigten Arabischen Emiraten lebten rund 7.000 Deutsche. Im Gespräch sei außerdem die Wiedergründung der deutschen Gemeinde in der serbischen Hauptstadt Belgrad, sagte Schindehütte.

02. Juli 2008

Die deutschsprachigen evangelischen Gemeinden im Ausland


Evangelische Kirche gründet neue Auslandsgemeinden

Berlin (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will neue Auslandsgemeinden gründen. Der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte, sagte am Mittwoch in Berlin, beschlossen sei die Gründung einer deutschsprachigen Gemeinde in Dubai. In den Vereinigten Arabischen Emiraten lebten rund 7.000 Deutsche. Zudem werde das Land im Jahr von rund 700.000 Touristen besucht. Die EKD werde einen Pfarrer für zunächst drei Jahre nach Dubai entsenden, sagte Schindehütte anlässlich der ersten Gesamtkonferenz der evangelischen Auslandspfarrer in Berlin, die noch bis zum Donnerstag dauert.

Im Gespräch sei außerdem die Wiedergründung der deutschen Gemeinde in der serbischen Hauptstadt Belgrad, sagte Schindehütte. Dort müsse der Schwerpunkt auf Versöhnungsarbeit liegen, um die Spätfolgen des Bürgerkriegs zu heilen. Mit ihren Auslandspfarrern folge die Kirche den Wanderungsbewegungen ihrer Mitglieder, sagte Schindehütte: "Wir müssen hinterhergehen." Immer mehr Deutsche gingen gegenwärtig in die boomenden Wirtschaftszentren Asiens. Auch in Shanghai sei unlängst eine deutsche Gemeinde gegründet worden.

Für die EKD sind rund 100 Auslandspfarrer in deutschen Gemeinden in 70 Ländern tätig. Hinzu kommen 30 bis 40 Pfarrer, die während der Urlaubssaison in Tourismusregionen eingesetzt werden. Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich. So besteht etwa die deutsche Gemeinde im kolumbianischen Bogotá vorwiegend aus sesshaft gewordenen deutschsprachigen Einwanderern, während die Fluktuation in der Gemeinde in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba extrem hoch ist. Sie setzt sich zu großen Teilen aus Entwicklungshelfern und Fachleuten zusammen, die nur wenige Jahre an einem Ort arbeiten.

Trotz der unterschiedlichen Herausforderungen auf allen Kontinenten bestehe die gemeinsame Aufgabe der Auslandsgemeinden darin, der evangelischen Kirche ein Gesicht zu geben und den im Ausland lebenden Christen eine Heimat, erklärten die Auslandspfarrer vor Journalisten. Im Ausland spielten insbesondere die Zusammenarbeit in der christlichen Ökumene sowie der interreligiöse Dialog eine große Rolle. Die Erfahrungen der Auslandspfarrer bereicherten auch die evangelische Kirche in Deutschland und müssten noch stärker genutzt werden, ergänzte Auslandsbischof Schindehütte.

02. Juli 2008