Religionsführer-Appell an G-8: Umweltschutz statt Militärausgaben

Frankfurt a.M./Sapporo (epd). Hochrangige Vertreter der Weltreligionen haben zum Abschluss eines Treffens im japanischen Sapporo mehr finanzielles Engagement für den Umweltschutz und den Kampf gegen Armut gefordert. Zu diesem Zweck sollten die sieben wichtigsten Industrienationen und Russland (G-8) ihre Militärausgaben reduzieren und das eingesparte Geld in einen speziellen Fonds einzahlen, hieß es in einem am Donnerstag verabschiedeten "Ruf aus Sapporo". Die Staats- und Regierungschefs der G-8 treffen sich in der kommenden Woche auf der japanischen Insel Hokkaido zu einem Gipfel.

Die Religionsführer mahnten bei ihrem zweitägigen Treffen die Umsetzung der UN-Millenniumsziele zur Halbierung der globalen Armut bis 2015 an. Zudem einigten sich die knapp 100 Delegierten aus mehr als 20 Ländern darauf, in den kommenden Jahren beharrlich Schritte gegen den Klimawandel einzufordern.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis des Gipfels: "Die Vertreter der verschiedenen Religionen übernehmen gemeinsam Verantwortung für die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Zukunft."

An der Konferenz hatten Vertreter verschiedener christlicher Traditionen ebenso wie namhafte Repräsentanten des Islam, des Judentums und östlicher Religionen teilgenommen. Das letzte Treffen dieser Art fand auf Einladung des EKD-Ratsvorsitzenden 2007 in Köln vor dem G-8-Gipfel in Heiligendamm statt.

03. Juli 2008

EKD-Pressemitteilung „Internationale Religionsführerkonferenz anlässlich des G8-Gipfels in Japan beendet“ mit dem „Ruf aus Sapporo“ (in englischer Sprache)