EKD-Ratsvorsitzender Huber gegen Beihilfe zum Töten

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat Sterbehilfe klar abgelehnt und mehr Beistand für todkranke Menschen gefordert. "Wer aus Furcht vor den Umständen des Sterbens die Selbsttötung wünscht, hat Beistand verdient. Ihm muss geholfen werden", sagte Huber der "Bild am Sonntag" nach dem jüngsten Fall von Sterbehilfe in Deutschland.

Er möchte einem Menschen in Sterbensangst beistehen, damit er "sein Leben und sein Sterben aus Gottes Hand annehmen kann", fügte der EKD-Ratsvorsitzende hinzu: "Aber behutsam und bestimmt würde ich ihm sagen, dass ich für einen Tötungsbeistand nicht zur Verfügung stehe. Einen solchen Weg sollte auch der Staat fördern: Beistand im Sterben, aber keine Beihilfe zum Töten!"

Die Debatte über Sterbehilfe hatte durch den ehemaligen Hamburger Justizsenator Roger Kusch neue Aktualität bekommen. Kusch hatte eine 79-Jährige vor einigen Tagen beim Suizid begleitet.

07. Juli 2008