EKD-Umweltbeauftragter für raschen Ausstieg aus Kernenergie

Hannover (epd). Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hans Diefenbacher, hat sich für den Ausstieg aus der Kernenergie ausgesprochen. Der bisher vereinbarte Zeitplan sollte beibehalten werden, heißt es in einem Beitrag des Wissenschaftlers vom Montag für das EKD-Internetangebot. "Es kann gezeigt werden, dass sich der Klimaschutz durch Kernkraft nicht entscheidend verbessern lässt."

Die Gründe, die auch der wiederholten Empfehlung der EKD-Synode zur Beendigung der friedlichen Nutzung der Kernenergie zugrunde liegen, gälten unverändert weiter, fügte Diefenbacher hinzu. Eine Analyse der jüngsten Debatte um eine Neubewertung der Kernenergie aus Gründen des Klimaschutzes komme zu dem Ergebnis, "dass keine wirklich neuen Argumente ausgetauscht wurden".

Mit Blick auf steigende Energiepreise und Klimawandel gibt es in Deutschland eine neue Debatte um den Ausstieg aus der Atomenergie. Der langjährige SPD-Vordenker Erhard Eppler (81) hatte längere Reaktor-Laufzeiten nicht ausgeschlossen, wenn damit der Übergang zu erneuerbaren Energien abgesichert werden kann. Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) warnte am Wochenende vor einem Denkverbot was die Nutzung der Atomkraft betrifft. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte, immer mehr Länder sähen in der Kernenergie eine zumindest vorübergehende Lösung, den Klimawandel zu stoppen.

07. Juli 2008

Umweltbeauftragter des Rates zur Fragen von Kernenergie und Klimaschutz