Bundesregierung: Kirchen sind den Ärmsten der Welt nah

B e r l i n (idea) – Die Bundesregierung will die Zusammenarbeit mit den Kirchen in der Entwicklungspolitik weiter ausbauen und verbessern. Das bekräftigt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Berlin) in seinem am 16. Juli veröffentlichten Weißbuch.

Wie es darin heißt, stützten sich die Kirchen in ihrer Entwicklungszusammenarbeit auf ein über einen langen Zeitraum gewachsenes weltweites Netz von Partnern. Sie unterstützten deren eigenständige Vorhaben und folgten dem Prinzip einer eigenverantwortlichen Entwicklung. Wörtlich heißt es: "Da sie häufig an der Basis in Stadtvierteln und Gemeinden arbeiten, haben sie einen direkten Bezug zu den Ärmsten." Die Kirchen hätten wie auch andere nichtstaatliche Akteure häufig einen direkteren Zugang vor Ort und könnten in Ländern oder zu Themen arbeiten, die für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit problematisch seien. In Deutschland trügen sie zur konstruktiven Diskussion über Entwicklungspolitik bei und erreichten breite Bevölkerungskreise.

Für bewilligte Projekte erhalten die Entwicklungsdienste der Kirchen bis zu 75 Prozent des Gesamtvolumens vom Entwicklungsministerium. Wie dieses in einer weiteren Information mitteilt, tragen die Kirchen ihre Aktivitäten aus Eigenmitteln und Spenden in Höhe von etwa 500 Millionen Euro im Jahr zum überwiegenden Teil selbst. Über die Evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (Bonn) und die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (Aachen) erhielten die Kirchen außerdem Zuschüsse der Bundesregierung von insgesamt 169 Millionen Euro (2006).

17. Juli 2008