Kirchen werben für gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen

Mönchengladbach (epd). Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen und die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein setzen sich dafür ein, die soziale Verantwortung deutscher Unternehmen im In- und Ausland zu stärken. "Wirtschaften ist eine kulturelle Leistung, die dem Leben der ganzen Schöpfung dient", sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, am Mittwochabend auf einer Veranstaltung in Mönchengladbach. Deutsche Unternehmen zeigten inzwischen vielfach auch in der globalisierten Wirtschaft diese soziale Verantwortung.

Als positives Beispiel wurde das Projekt "Kirchen und Wirtschaft gemeinsam gegen HIV und Aids" in Südafrika und Namibia vorgestellt. Neben der rheinischen, westfälischen und lippischen Landeskirche sind daran Partnerkirchen im südlichen Afrika sowie zahlreiche in Südafrika aktive Unternehmen beteiligt, wie etwa die Falke-Gruppe. Deren geschäftsführender Gesellschafter, Franz-Peter Falke, bekannte sich zur sozialen Verantwortung des Unternehmens, das seit vielen Jahrzehnten eine christliche Prägung habe.

Der Vize-Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein, Rolf A. Königs, erklärte, sein Unternehmen fördere den Schutz der Ressourcen sowie benachteiligte Gruppen in verschiedenen Ländern. So habe die Firma, die weltweit in 24 Ländern rund 14.000 Mitarbeiter hat, in der Türkei ein Projekt für sonst chancenlose Mädchen unter dem Titel "Each girl is a star" ins Leben gerufen.

Ulf Pose vom Ethikverband der Deutschen Wirtschaft wies darauf hin, dass Unternehmen, die ethische Grundsätze in ihrer Firmenkultur fest verankert hätten, sehr erfolgreich auf dem Markt sein können. Präses Schneider mahnte, das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen dürfe trotz seiner Image fördernden Funktion "nicht auf strategische Erwägungen reduziert" werden.

28. August 2008