Bischof Huber würdigt Gospelmusik

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat die Gospelmusik als "jungen Sound" für die Kirche gewürdigt. In jeder Woche entstünden in deutschen Kirchengemeinden neue Chöre, sagte Huber am Samstag auf dem 4. Internationalen Gospelkirchentag in Hannover. Bereits am frühen Morgen hatten sich rund 3.000 Gospelfans zu einer Bibelarbeit mit dem Ratsvorsitzenden versammelt.

Der Rhythmus des Gospels atme Freiheit, denn die Musik gehe auf Menschen zurück, die Sklaverei erlebt und zur Freiheit gefunden hätten, betonte Huber: "Es ist begeisternd, Gospel zu hören, noch stärker begeistert es, selber mitzusingen."

Zu dem dreitägigen Festival kamen mehr als 4.000 Dauerteilnehmer nach Hannover. Für das gesamte Wochenende erwarteten die Veranstalter an den Open-Air-Bühnen und in Kirchen in der Innenstadt rund 40.000 Besucher. Neben rund 200 Chören aus elf Ländern war auch erstmals in Deutschland der US-amerikanische Gospelstar Kirk Franklin zu hören.

Rund 6.000 Menschen waren am Freitagabend zur Eröffnung vor das Rathaus gekommen. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) zeigte sich beeindruckt von der Begeisterung der Gospelsänger: "Ich glaube, dass durch Gospel die Gottesdienste lebendiger, fröhlicher und jugendgemäßer werden." Gospel erinnere ihn an Gottesdienste, die er in Afrika erlebt habe: "Sie dauerten zweieinhalb Stunden, und es war keine Sekunde langweilig."

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann bezeichnete sich als "echten Fan" der Gospelmusik: "Das ist ein Rhythmus, bei dem jeder mit muss." Der Gospelkirchentag endet am Sonntagnachmittag mit einem Gottesdienst mit Bischöfin Käßmann. Nach Schätzungen engagieren sich bundesweit rund 120.000 Sängerinnen und Sänger in rund 3.000 Gospelchören. Das Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren.

08. September 2008

Die Bibelarbeit des EKD-Ratsvorsitzenden