Erfurter Netcode empfiehlt werbefreies Internet für Kinder

Berlin (epd). Internetangebote für Kinder sollten besondere Regeln bei der Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt einhalten. So sollten Internetseiten für Kinder im Vorschulalter grundsätzlich werbefrei sein, empfahl der Verein Erfurter Netcode am Dienstag in Berlin. Der Verein stellte zehn Grundsätze für Werbung auf Internetseiten für Kinder vor.

Der Verein betonte, dass das Werbeumfeld den redaktionellen Inhalt nicht beeinflussen dürfe. Werbung müsse immer klar erkennbar sein. Auch dürften keine Kaufaufforderungen ausgesprochen werden. Werbefreie Internetangebote für Kinder sind aus Sicht des Erfurter Netcodes besonders positiv zu bewerten.

Mit den Grundsätzen reagierte der Verein auf zunehmende Kommerzialisierungstendenzen im Internet für Kinder. Kinder würden sehr frühzeitig als konsumfreudige Zielgruppe umworben, teilte der Verein mit. Die Grundsätze wurden von einem Fachbeirat des Erfurter Netcodes entwickelt, dem neben dem Kinderkanal von ARD und ZDF unter anderem auch das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung und die Freiwillige Selbstkontrolle der Multimedia-Diensteanbieter angehören.

Oberkirchenrat Udo Hahn, Leiter des Referats Medien und Publizistik der Evangelischen Kirche in Deutschland, begrüßte die Grundsätze des Erfurter Netcodes. Damit auch die Kinder Verbraucherkompetenz erwerben könnten, "sollten sich speziell Anbieter von Internetseiten für Kinder an bestimmte Regeln halten, etwa an die strikte Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt".

Der Verein Erfurter Netcode engagiert sich seit mehr als fünf Jahren für eine bessere Orientierung im World Wide Web und bietet Eltern medienpädagogische Hilfe an. Die Initiative zur Gründung des Vereins ging von der katholischen und der evangelischen Kirche, der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, dem Land Thüringen, den Landesmedienanstalten in Thüringen und Nordrhein-Westfalen sowie der Universität Erfurt aus.

10. September 2008

Erfurter Netcode