Bischöfe loben gemeinsamen lutherischen Kirchenrat in Namibia

Windhuk (epd). Nach der Gründung eines gemeinsamen Kirchenrats haben die Bischöfe der drei lutherischen Kirchen in Namibia die Zusammenarbeit als wichtigen Schritt auf dem Weg zum Zusammenschluss gelobt. "Wir haben so viel gemeinsam, dass wir nicht ohne einander können", sagte Bischof Zephania Kameeta von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia, der mit 350.000 Mitgliedern zweitgrößten Kirche des Landes, beim Empfang einer Delegation des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwochabend in Windhuk.

Ein besonderes Verdienst des Kirchenrats sei es, dass man bereit sei, die Spannungen der Vergangenheit zu überwinden. "Nur wenn man Angst hat zurückzublicken, ist es schwierig, zusammen in die Zukunft zu schreiten." Als erste Erfolge nannte Kameeta die Verabschiedung gemeinsamer Positionen zur Lage in Simbabwe und zu politischen Fragen in Namibia. Die konkrete Zusammenarbeit nannte er unbürokratisch und effizient.

Die anderen beiden Kirchen sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia mit 650.000 sowie die deutschsprachige Evangelisch-Lutherische Kirche mit 5.200 Mitgliedern. Die drei Kirchen hatten sich durch Kolonialgeschichte und Apartheid unter südafrikanischer Besatzung entfremdet. Vorherige Einigungsversuche waren gescheitert. Im April 2007 wurde ein "Vereinigter Kirchenrat der evangelisch-lutherischen Kirchen Namibias" gebildet.

11. September 2008



Bischof Huber betont Mitverantwortung der Kirchen für Afrika

Windhuk (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat in Namibia an die Mitverantwortung der Kirchen für die Entwicklung Afrikas appelliert. "Die Kirche muss zum Aufbau demokratischer Strukturen und zur Überwindung von Armut, Hunger und anderen Problemen nach dem Ende der Apartheid in Südafrika beitragen", sagte Huber am Mittwoch zu Beginn einer zwölftägigen Afrika-Reise. Der Berliner Bischof leitet eine Delegation des Rates der EKD, die Namibia, Südafrika und Äthiopien besucht.

Als eines der wichtigsten Probleme im südlichen Afrika nannte Huber die hohe Arbeitslosigkeit. Auch hier müssten die Kirchen die Initiative ergreifen, sagte er. Auf dem Programm der EKD-Delegation stehen neben Begegnungen mit Vertretern aus Kirche und Politik auch Besuche von Hilfsprojekten für Aids-Kranke. Mehr als die Hälfte der Namibier gehören der lutherischen Kirche an, die zu deutschen Kolonialzeiten gegründet wurde. Die Verbindungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland sind traditionell eng.

Auf ihrer Reise will sich die Delegation auch mit Fremdenfeindlichkeit und der umstrittenen Landverteilung im südlichen Afrika befassen. In Äthiopien geht es unter anderem auch um die von der Regierung geplanten Arbeitsbeschränkungen für Hilfswerke.

10. September 2008

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