Geschäftsstelle des Ökumenischen Kirchentages in München eröffnet

Bischof Friedrich: "Wir wagen uns an das große Bauwerk der Ökumene

München (epd). Die Vorbereitungen für den Zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München nehmen konkrete Formen an. Am Dienstag eröffneten die beiden großen Kirchen mit einer Andacht die Geschäftsstelle, wo in den nächsten eineinhalb Jahren die Fäden für das Laientreffen zusammenlaufen. Dort werden 15, später bis zu 85 Mitarbeiter das Programm organisieren. Das Laientreffen, zu dem mehr als 150.000 Menschen aller Konfessionen aus aller Welt erwartet werden, ist für den 12. bis 16. Mai in der bayerischen Landeshauptstadt geplant.

Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich bezeichnete das Büro bei der Eröffnung als eine wichtige Schaltzentrale auf der Baustelle der Ökumene. "Mit dem Ökumenischen Kirchentag wagen wir uns an das große Bauwerk Ökumene", sagte er nach einem Redemanuskript. In den kommenden Wochen würden das Leitwort und die Themen festgelegt.

Der gastgebende Landesbischof warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen auf dem Weg zur Einheit der Christen. Mit dem Kirchentag werde nicht die ökumenische Frage erledigt. Der Kirchentag werde nicht alle Fragen lösen, sondern "vielleicht sogar neue stellen." Die Aufgabe bestehe darin, an der Einheit der Christen festzuhalten und sie auch umzusetzen.

Ähnlich äußerte sich der Münchner katholische Erzbischof Reinhard Marx: "Auch eine Ökumene wird nicht einfach produziert, sondern wir müssen uns eifrig darum bemühen." Die Geschäftsstelle solle Kristalisationspunkt werden und eine Atmosphäre des Dialogs bei der Vorbereitung vermitteln. Marx warb ebenso dafür, dem Kirchentag eine geistliche Dimension zu geben.

Der Kirchentag habe das Ziel, die Bedeutung des christlichen Handelns neu zu thematisieren, sagte der evangelische Kirchentagspräsident, der Bayreuther Medizinprofessor Eckhard Nagel. Das Erbe der Kirche werde häufig als "verschlossene Schatztruhe" angesehen. Das Christentreffen wolle dazu beitragen, die Schätze des Glaubens wieder in den Alltag zu tragen.

Gastgeber des Zweiten Ökumenischen Kirchentags 2010 sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern sowie das katholische Erzbistum München und Freising. An der Kirchentagsspitze stehen auf evangelischer Seite Eckhard Nagel sowie auf katholischer Seite der Berliner Professor und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer.

17. September 2008

Ökumenischer Kirchentag 2010 in München