Seemannsmissionen planen verstärkt Bordbesuche

Bremerhaven (epd). Die christlichen Seemannsmissionen stellen sich in ihrer Arbeit auf Veränderungen durch immer kürzere Liegezeiten der Schiffe in den Häfen ein. Gefragt seien vor allem Bordbesuche sowie Seelsorge und praktische Hilfen im Alltag, sagte Seemannspastor Werner Gerke am Montagabend zu Beginn einer fünftägigen internationalen Konferenz in Bremerhaven. An dem Treffen, das mit einem Gottesdienst eröffnet wurde, beteiligen sich 50 Delegierte westeuropäischer Seemannsmissionen.

Darunter sind Vertreter des weltweiten Dachverbandes der Internationalen Christlichen Seemannsmissionen ICMA aus Spanien, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Deutschland. Bis Freitag wollen sie über die Arbeitsbedingungen und die psychosoziale Situation der Seeleute diskutieren. Die Arbeit der christlichen Werke sei an Bord hoch angesehen, sagte Gerke in einer Predigt zum Auftakt. In fast jedem Schiff auf den Weltmeeren hingen Informationen kirchlicher Seemannsclubs mit Telefonnummern und Öffnungszeiten.

Unter dem Dach der ICMA mit ihrem Generalsekretariat in London arbeiten nach eigenen Angaben 27 christliche Organisationen in 126 Ländern zusammen. Sie setzen sich mit fast 1.000 Seelsorgern in 526 Zentren weltweit für die Belange von Seeleuten ein. Die Arbeit wird vielfach aus Kirchensteuern bezahlt. Dazu kommen freiwillige Schiffsabgaben der Reeder, Spenden sowie Hilfen der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF. Der westeuropäische Teil der ICMA erstreckt sich von Portugal bis Dänemark.

06. Oktober 2008

Internationale Christliche Seemannsmission (ICMA)