Doppelte Zäsur für das lutherische Kirchenparlament

Dirk Veldtrup leitet letztmals als Präsident die VELKD-Generalsynode

Frankfurt a.M./Zwickau (epd). Für das Kirchenparlament der Lutheraner markiert die Tagung, die an diesem Samstag beginnt, gleich in zweifacher Hinsicht eine Zäsur. In ihrer bisherigen Form wird die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), deren Legislaturperiode zu Ende geht, letztmals zusammenkommen. Zudem wird Dirk Veldtrup zum letzten Mal als Präsident die Synodentagung in Zwickau leiten.

Bereits ab Mai 2009 werden die Tagungen der lutherischen Generalsynode örtlich und zeitlich mit denen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verzahnt. Dies war im Rahmen der Strukturreformen im deutschen Protestantismus vereinbart worden. Die acht VELKD-Mitgliedskirchen mit rund zehn Millionen Mitgliedern werden dann in beiden Synoden von denselben 50 Personen vertreten.

Für den 60-jährigen Veldtrup ist Zwickau die letzte Generalsynode. Bereits im Herbst 2007 hatte der Richter aus Hannover angekündigt, dass er nicht mehr als Synoden-Präsident zur Verfügung steht. Seit 1973 war er Mitglied des Kirchenparlaments, seit 1985 leitete er die Generalsynode mit 62 Mitgliedern und gehörte damit kraft Amt der lutherischen Kirchenleitung an. "In dieser langen Zeit kommen eine Treue, Verlässlichkeit und Unbeirrbarkeit zum Ausdruck, die selten geworden sind", bescheinigte ihm der Leitende VELKD-Bischof Johannes Friedrich.

Skeptisch blickt Veldtrup auf das neue Synoden-Modell. Denn die Doppelbelastung durch die Doppelmitgliedschaft in EKD-Synode und Generalsynode sehe er mit Sorge. Es könnte schwierig werden, argumentierte der Jurist, Fachleute zu finden, die sich in beiden Kirchenparlamenten engagierten.

Veldtrup, der unter anderem im Klinischen-Ethik-Komitee der Medizinischen Hochschule Hannover mitarbeitet, wirbt auch für eine Aufwertung der ehrenamtlichen Mitarbeit in der Kirche. Bisweilen habe er den Eindruck, die ehrenamtlichen Mitarbeiter würden als eine Art "Lückenbüßer" betrachtet. Dabei hätten Laien einen eigenständigen Auftrag in der Kirche.

10. Oktober 2008

Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)