Huber würdigt kirchlichen Entwicklungsdienst zum 40-jährigen Bestehen

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat den kirchlichen Entwicklungsdienst zum 40-jährigen Bestehen als "einen unverzichtbaren Teil kirchlicher Arbeit" gewürdigt. Bei einem Festgottesdienst am Donnerstag in Berlin rief er den Entwicklungsdienst dazu auf, auch in Zukunft kontroverse Fragen wie diejenige nach einer gerechteren Gestaltung der Globalisierung nicht zu scheuen. An dem Gottesdienst in der Berliner Friedrichstadtkirche nahmen Gäste der Hilfswerke Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) und Brot für die Welt sowie aus Kirche und Politik teil.

1968 hatte die EKD-Synode einen Appell an alle Gliedkirchen gerichtet, zunächst zwei Prozent ihrer Steuereinnahmen für einen kirchlichen Entwicklungsdienst bereitzustellen. Später sollte der Anteil auf fünf Prozent gesteigert werden. Sogar die Zwei-Prozent-Marke hätte sich zwar als "außerordentlich kühn" erwiesen, räumte Huber ein. Dennoch sei aus diesem Beschluss ein "vielgestaltiges christliches Arbeitsfeld" erwachsen, das aus der evangelischen Kirche nicht mehr wegzudenken sei und ihr Profil bis heute präge.

Mit den rund 45 Millionen Euro aus kirchlichen Haushaltsmitteln und den Spenden für Brot für die Welt werden nach EKD-Angaben Projekte von lokalen Hilfsorganisationen in Entwicklungsländern finanziert. Außerdem berät die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland im November über die Einführung einer verbindlichen Umlage aus jeder Landeskirche für den kirchlichen Entwicklungsdienst.

Alle Landeskirchen Westdeutschlands seien damals dem Appell gefolgt, sagte Huber weiter. Es sei zu einer ganzen Reihe von Neugründungen gekommen und auch im Bund der evangelischen Kirchen der DDR habe sich eine "bemerkenswerte politische Debatte" entwickelt.

Der Bischof würdigte die Absicht von Diakonie, Brot für die Welt, dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) und der EKD, im Jahr 2013 in Berlin ein gemeinsames Evangelisches Zentrum für Diakonie und Entwicklungspolitik zu gründen. Damit werde deutlich, dass sowohl Diakonie als auch Entwicklungsdienst "Ausdrucksformen einer solidarischen Kirche sind, die sich der Kultur des Helfens verpflichtet weiß".

16. Oktober 2008