Weltkirchenrat fordert Ende der Gewalt gegen Christen in Irak

Genf (epd). Der Weltkirchenrat appelliert an die Regierung des Irak und an die Vereinten Nationen, die eskalierende Gewalt gegen Christen in der nördlichen Stadt Mossul zu stoppen. "Die schrecklichen Akte der Gewalt müssen sofort ein Ende finden", forderte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Freitag in Genf. Der ÖRK habe direkt Kontakt mit den irakischen Behörden und den UN aufgenommen, hieß es.

Seit dem Ausbruch der Gewalt am 28. September wurden 14 Christen ermordet, rund 1.500 christliche Familien mussten fliehen, wie der Weltkirchenrat weiter mitteilte. Zudem seien Häuser und Kirchen zerstört worden. Nach Angaben amerikanischer Diplomaten ist die islamistische Terrororganisation El Kaida für die Attacken auf Christen verantwortlich.

Der ÖRK plane einen Solidaritätsbesuch in der betroffenen Region, hieß es. Vertreter verschiedener christlicher Kirchen wollten auch nach Bagdad reisen, um mit den Behörden über die verzweifelte Lage der Christen direkt zu reden.

Seit Beginn der US-Invasion 2003 sind ÖRK-Angaben zufolge Dutzende Kirchen zerstört worden, die Hälfte der christlichen Bevölkerung ist aus dem Land geflohen. Der ÖRK umfasst 349 christliche Kirchen in 110 Ländern, die zusammen 560 Millionen Gläubige repräsentieren.

17. Oktober 2008