Bischof setzt sich bei Merkel für verfolgte Christen im Irak ein

Braunschweig/Fulda (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Hilfe für verfolgte Christen im Irak aufgefordert. Die Bundeskanzlerin solle ihren politischen Einfluss geltend machen, damit irakische Flüchtlinge einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland und anderen EU-Ländern erhalten, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Brief des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) an Merkel.

Merkel solle sich für eine Verbesserung der Lebensumstände von Minderheiten im Irak einsetzen, hieß es weiter. Mit Bestürzung habe die Mitgliederversammlung der ACK in der vergangenen Woche in Fulda Berichte über "massive Christenverfolgungen" gehört. Betroffen seien vor allem chaldäische, syrisch-orthodoxe und assyrische Christen, fügte Weber hinzu. Vor wenigen Tagen seien in Mossul 14 Christen ermordet worden. Daraufhin hätten mehr als 1.500 Familien die Flucht in kurdische Gebiete des Nordirak ergriffen.

Weber unterstützte den Auslandsbischof der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte. Dieser hatte die Auffassung vertreten, dass eine Rückkehr der Flüchtlinge derzeit illusorisch sei.

27. Oktober 2008


Kirche drängt auf Hilfe für verfolgte Christen im Irak

Landesbischof: Merkel sollte ihren Einfluss geltend machen

Braunschweig/Rom (epd). Kirchenvertreter haben die anhaltende Gewalt gegen die christliche Minderheit im Irak beklagt. Der braunschweigische evangelische Landesbischof Friedrich Weber forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Hilfe auf. Sie solle ihren politischen Einfluss geltend machen, damit irakische Flüchtlinge einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland und anderen EU-Ländern erhalten, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Brief des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) an Merkel.

Der chaldäische Bischof von Erbil, Rabban el Kas, bezichtigte die irakische Regierung, der Gewalt gegen die christliche Minderheit tatenlos zuzusehen. "Was in diesen Tagen geschieht, ist das Ergebnis eines langen Schweigens des Ministerpräsidenten", sagte er am Montag dem katholischen Nachrichtendienst Asianews zufolge. Mitverantwortung für die zunehmenden Übergriffe gegen Christen vor allem in der nordirakischen Stadt Mossul trügen auch das US-Militär sowie im Irak tätige Vertreter der Vereinten Nationen.


Bischof Weber forderte, Merkel solle sich für eine Verbesserung der Lebensumstände von Minderheiten im Irak einsetzen. Mit Bestürzung habe die Mitgliederversammlung der ACK in der vergangenen Woche in Fulda Berichte über "massive Christenverfolgungen" gehört. Betroffen seien vor allem chaldäische, syrisch-orthodoxe und assyrische Christen, fügte er hinzu.

Vor wenigen Tagen waren Medienberichten zufolge in Mossul 14 Christen ermordet worden. Daraufhin hätten mehr als 1.500 Familien die Flucht in kurdische Gebiete des Nordirak ergriffen. Der chaldäische Bischof verglich die derzeitige Lage mit den Christenverfolgungen der frühen Jahrhunderte. Selbst gemäßigte Muslime wagten aus Angst vor Racheakten nicht mehr, christlichen Nachbarn und Bekannten Schutz zu gewähren.

27. Oktober 2008