Protestanten feiern Reformationstag
Frankfurt a.M. (epd). Die Protestanten in Deutschland und weltweit feiern am Freitag (31. Oktober) den Reformationstag und erinnern damit an die Anfänge ihrer evangelischen Kirche vor fast 500 Jahren. In der Lutherstadt Wittenberg wird mit einem Gottesdienst, Konzerten, Vorträgen und einem Historienspektakel vom 30. Oktober bis 1. November an den Beginn der Reformation erinnert, wie der Verein "WittenbergKultur" mitteilte. Höhepunkte seien Festkonzerte in der Stadtkirche und in der Schlosskirche am 31. Oktober.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verleiht am Reformationstag erstmals eine Martin-Luther-Medaille. Mit der Auszeichnung soll künftig herausragendes Engagement für den deutschen Protestantismus geehrt werden. Bis zum Reformationsjubiläum 2017 soll die Auszeichnung jährlich verliehen werden. Der Preisträger wird am Freitag in Berlin bekanntgegeben.
Auf dem Programm in Wittenberg stehen auch eine Tagung der Evangelischen Akademie unter dem Motto "Luther und das Papsttum", das dritte Renaissancemusik-Festival sowie der traditionelle Auszug des Akademischen Senats aus dem Rathaus. Die Evangelische Akademie lädt zudem für den Reformationstag zu einer "Tischrede" mit Generalbundesanwältin Monika Harms ein.
Der frühere Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) rief dazu auf, Gemeindearbeit und Reformation gerade in schwierigen Zeiten als Chance zu sehen und auf Menschen verstärkt zuzugehen. Es sei wichtig, jedem Einzelnen persönlich nah zu kommen, um diesen Menschen aus der Not und Einsamkeit herauszuholen, sagte Scherf in Bremen. Es sei wichtig, "allein aus der Wahrheit zu leben", das sei die Essenz der Reformation, sagte Scherf weiter in seinem Vortrag zum Thema "Warum noch evangelisch? Reformation als Erbe und Auftrag: Von der Freiheit eines Christenmenschen".
Der Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517 in Wittenberg gilt als Beginn der Reformation. Auf 500. Jahrestag soll bundesweit eine Mitte September eröffnete Lutherdekade mit zahlreichen Seminarreihen, Ausstellungen und Tagungen hinführen.
28. Oktober 2008