Evangelischer Auslandsbischof sieht Anzeichen für liberalere USA

Bremen (epd). Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, hat sich erfreut über die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten geäußert. In der Wahlentscheidung zeige sich eine Verschiebung der kulturell-religiösen Lage in den USA, die er für sehr gut halte, sagte Schindehütte am Mittwoch dem epd am Rande der EKD-Synode in Bremen. Obama sei lange Zeit in der United Church of Christ engagiert gewesen, die "mit großer Offenheit und Toleranz agiert".

Schindehütte hob die engen Beziehung der United Church of Christ zur EKD und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) hervor. Die US-Kirche stehe für ein offenes und liberales Christentum, was den deutschen Verhältnissen sehr nahe komme. In der Amtszeit George W. Bushs habe dessen enge Verbindung zu den US-Evangelikalen hingegen oft zu einer religiösen Überhöhung politischer Fragen geführt.

Konkret erwartet Schindehütte vom neuen US-Präsidenten eine stärkere Hinwendung zum Ausland. "Er scheint stärker auf eine internationale Politik zu setzen", sagte er.

05. November 2008

EKD-Synode 2008 in Bremen