Evangelische Kirche: Maßlosigkeit hat in Finanzkrise geführt

Bremen (epd). Die evangelische Kirche verlangt Konsequenzen aus der weltweiten Finanzkrise. Maßlosigkeit habe in die Krise geführt, nun müsse erkannt werden, dass ungeregelte Märkte nicht von sich aus zum Wohle aller wirken können, heißt es in einem am Mittwoch zum Abschluss der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Bremen gefassten Beschluss des Parlaments. Unter anderem übt die Kirche Kritik an der Höhe von Managergehältern, verlangt vom Staat schärfere Regeln für den Kapitalmarkt und mehr Verantwortungsbewusstsein in der Wirtschaft.

"Freiheit braucht Regeln", aber auch die persönliche Verantwortungsbereitschaft von Unternehmern und Managern, stellt die EKD-Synode heraus. Grundsätzlich lobt das Kirchenparlament den Eingriff des Staates in den Bankenmarkt. Dieses Eingreifen dürfe aber nur ein erster Schritt sein, die Politik müsse nun an den Ursachen der Krise einsetzen. "Es darf nicht sein, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden", heißt es in der mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossenen Kundgebung.

Der Staat müsse die Rahmenbedingungen für die Finanzwirtschaft präzisieren und ergänzen sowie auf internationale Regeln drängen. Unter anderem spricht sich das Kirchenparlament für ein internationale Aufsicht über die Finanzmärkte aus. Für Verbraucher müssten die Risiken von Finanzprodukten erkennbar sein.

05. November 2008

EKD-Pressemitteilung „Wirtschaft muss dem Menschen dienen“

Beschluss der EKD-Synode zu verbindlichen Regeln für die globalen Finanzmärkte