Westfälische Kirche will gerechteren Handel

Präses Buß für "Jahr der Taufe

Bielefeld (epd). Mit einem Appell zu mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel hat am Montag in Bielefeld die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen begonnen. Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) mahnte vor dem Kirchenparlament, bei der Lösung der Finanzkrise dürften die Entwicklungsländer nicht außer Acht gelassen werden.

Der westfälische Präses Alfred Buß forderte entschlosseneres Handeln gegen die Folgen der Finanzkrise und des Klimawandels. In seinem Jahresbericht vor der Synode regte Buß zudem ein "Jahr der Taufe" an, um die religiöse Erziehung zu fördern. Der Theologe ist der oberste Repräsentant der viertgrößten deutschen Landeskirche, die rund 2,6 Millionen Mitglieder zählt.

Laschet warnte, in armen Ländern wirke sich die Finanzkrise unmittelbar aus. "Wenn das Geld nicht mehr da ist, werden Menschen sterben, wird es zu Engpässen bei Nahrungsmitteln kommen." Der Minister warb für mehr Partnerschaften zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Der Wettbewerb um die besten Köpfe dürfe außerdem nicht zur Abwerbung von Ärzten, Wissenschaftlern und Lehrern aus Entwicklungsländern führen.

Präses Buß machte sich dafür stark, "unethische und unmoralische Kreditverträge" mit armen Ländern international zu verbieten. Die Staaten müssten zudem den Markt mit Regeln und Rahmenordnungen begrenzen. Regierungsunabhängige Organisationen wie Kirchen, Gewerkschaften und Verbände sollten sich auf ein gemeinsames Handeln verständigen. Buß bekräftigte auch seine Forderung, zur Bekämpfung des Klimawandels mehr auf erneuerbare Energien zu setzen.

10. November 2008