Thüringen: Wort an die Gemeinden zur Kirchenfusion

Eisenach (epd). Mit einem Wort an die Gemeinden zur Fusion mit der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen hat die Thüringer Landessynode am Freitag in Eisenach ihre Tätigkeit beendet. Mit der Fusion zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) werde das lutherische Bekenntnis der Thüringer Kirche ebenso bewahrt "wie das gesungene und das gebaute Gotteslob", heißt es darin.

Zur vereinigten Kirche gehören etwa 910.000 Mitglieder in 3.315 Kirchgemeinden von Südthüringen bis zur Altmark. Das mitteldeutsche Kirchenparlament tritt erstmals im Januar zusammen. Die Bischöfe Axel Noack (Magdeburg) und Christoph Kähler (Eisenach) werden im Juni 2009 verabschiedet. Bereits im März wird der neue Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gewählt, der seinen Sitz in Magdeburg nimmt. Künftiger Sitz des Kirchenamtes ist das Collegium maius der Alten Universität Erfurt.

In dem Wort an die Gemeinden erinnert das Kirchenparlament zudem an die "mutigen Menschen", die sich im Nationalsozialismus und in der DDR den "inneren Gefährdungen" der Landeskirche widersetzt haben. Zwei Jahrzehnte nach der friedlichen Revolution von 1989/90 müssten Freiheit und Demokratie "täglich in Gottvertrauen und Weltverantwortung verteidigt und gestaltet" werden. Die gewonnenen Freiheiten könnten jedoch "nur Rahmen für die geistliche Erneuerung" sein.

Das Kirchenparlament wendet sich zudem "entschieden" gegen Bestrebungen der Linkspartei, den Religionsunterricht zugunsten eines Pflichtfachs Ethik für alle abzuschaffen. Damit bewegten sich die Politiker außerhalb des geltenden verfassungsrechtlichen Rahmens.

14. November 2008