Hessen-nassauische Synode fordert Aufnahme von Irak-Flüchtlingen

Frankfurt a.M. (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau fordert die Aufnahme von Irak-Flüchtlingen in Deutschland. Besonders schutzbedürftige Gruppen wie Christen, Yeziden, alleinerziehende Frauen und Kinder, kranke und alte Menschen sollten eine dauerhafte Bleibeperspektive erhalten, heißt es in einem Appell, der am Donnerstag in Frankfurt einstimmig angenommen wurde. Das Kirchenparlament sandte die Erklärung an die Konferenz der Innenminister von Bund und Ländern, die derzeit in Potsdam tagt, sowie an die Landesregierungen in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Zuvor hatte bereits die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Bundesregierung und die EU zur raschen Aufnahme irakischer Flüchtlinge aufgerufen. Wegen der instabilen Lage im Irak sollten besonders schutzbedürftige Flüchtlinge auch im Rahmen sogenannter Neuansiedlungsprogramme umgehend aufgenommen werden, forderte die EKD-Synode Anfang November. Die EU erörtert seit längerem die Aufnahme irakischer Flüchtlinge.

Kirchenpräsident Peter Steinacker sagte, der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) habe in einem Gespräch erhebliche Probleme gesehen, die Aufnahme von Flüchtlingen zu organisieren und zu finanzieren. Steinacker rief die Kirchengemeinden auf, Selbstverpflichtungen abzugeben, dass sie für Flüchtlinge sorgen wollten. Dabei dürfe die Kirche sich nicht auf christliche Flüchtlinge beschränken.

20. November 2008