Neue Schweriner Synagoge wird eingeweiht

Schwerin (epd). Rund 70 Jahre nach der Zerstörung der Synagoge in Schwerin ist ein neues jüdisches Bethaus an derselben Stelle errichtet worden. Nach siebenmonatiger Bauzeit soll die Synagoge am Mittwoch eingeweiht werden. Dazu werden etwa 130 Gäste erwartet, darunter die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, und der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), teilte die Jüdische Gemeinde Schwerin am Dienstag auf Anfrage mit.

Die Bauarbeiten für den Sakralbau, der weitestgehend auf den Fundamenten seiner Vorgängerbauten aus den Jahren 1773 und 1819 errichtet wurde, hatten im Mai begonnen. Die Kosten in Höhe von 660.000 Euro trägt nach Angaben des Bildungsministeriums das Land. Innenraumgestaltung und Ausstattung kosten zudem voraussichtlich rund 80.000 Euro und werden nach Angaben der Jüdischen Gemeinde von ihr selbst, dem Förderverein und dem Zentralrat der Juden finanziert. Das neue Bethaus soll 105 Menschen Platz bieten.

Die frühere Synagoge von 1773 war 1819 erweitert und erneuert worden. Sie wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verwüstet und bald darauf abgerissen. Das neue Bethaus ist ein schlichter, geschlossener Baukörper, der wie ein geneigter Kubus aus der Erde herauswächst. Die 1994 neugegründete Jüdische Gemeinde in Schwerin hat nach eigenen Angaben derzeit rund 1.000 Mitglieder, die fast ausschließlich aus der früheren Sowjetunion zugewandert sind.

02. Dezember 2008