Ladenöffnung an Feiertagen in NRW weiter umstritten

Düsseldorf (epd). Die Neuregelung der Ladenöffnungszeiten in Nordrhein-Westfalen bleibt auch zwei Jahre nach Inkrafttreten heftig umstritten. Während die Floristen am Dienstag mit rund 11.500 Unterschriften die Erlaubnis zum Blumenverkauf auch an hohen kirchlichen Feiertagen verlangten, mahnte die Evangelische Kirche im Rheinland zu einem besseren Schutz arbeitsfreier Sonntage.

Der NRW-Landesverband der Deutschen Floristen übergab eine Unterschriftenliste an den Vizepräsidenten des Düsseldorfer Landtags, Edgar Moron (SPD). Die Blumenhändler wollen künftig auch an Feiertagen wie dem ersten Weihnachtstag, Ostersonntag und Pfingstsonntag ihre Läden öffnen dürfen. Sie sehen sich gegenüber Tankstellen benachteiligt.

Obwohl die Läden laut Gesetz nur an vier Sonn- oder Feiertagen im Jahr öffnen dürfen, "kann man in Köln inzwischen munter an fast jedem Sonntag im Jahr in irgendeinem Viertel einkaufen", kritisierte der rheinische Präses Nikolaus Schneider in Düsseldorf. Ähnliche Tendenzen gebe es auch in anderen Großstädten.

Der leitende Theologe der zweitgrößten evangelischen Landeskirche warnte vor einer weiteren Aushöhlung des Sonntagsschutzes. Der gemeinsame arbeitsfreie Sonntag sei eine notwendige Atempause im Alltag und "ein Ruhetag für alle Menschen unabhängig von Glaube, Stand und Herkunft".

03. Dezember 2008