Europäische Kirchen bitten um Hilfe für bedrohtes türkisches Kloster

Genf/Brüssel (epd). Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) bittet die EU, sich für den Schutz des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel in der Türkei einzusetzen. Das Kloster solle zugunsten kurdischer und arabischer Dörfer in der Nachbarschaft enteignet werden, berichtete die KEK am Freitag in Genf. Die entscheidenden Gerichtsverhandlungen finden Ende Dezember und im Januar statt.

Mor Gabriel in Südostanatolien ist eines der ältesten aktiven christlichen Klöster weltweit. Die türkischen Behörden werfen den 60 Bewohnern unter anderem vor, mit ihrer religiösen Praxis gegen Gesetze der Türkei zu verstoßen. Das Kloster weist diese Vorwürfe zurück. Derzeit finde eine Kataster-Erfassung statt, die die historischen Besitzrechte des Klosters nicht berücksichtige, warnen die Kirchen.

"Wir sind sehr besorgt um den Fortbestand des Klosters", sagte Rüdiger Noll, Vize-Generalsekretär der KEK. "Die KEK bittet die politisch Verantwortlichen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Kloster zu schützen." Den christlichen Kirchen fehle es in der Türkei an rechtlichem Schutz, was zu ihrer fortdauernden Benachteiligung führe, so der ökumenische Dachverband.

19. Dezember 2008