Deutsche Städte können sich um Titel "Fairtrade-Town" bewerben

Köln (epd). Deutsche Kommunen, die sich besonders für den fairen Handel einsetzen, können sich um den Titel "Fairtrade-Town" bewerben. Weltweit haben bereits über 550 Städte, Kreise und Gemeinden die Auszeichnung erhalten, wie die Initiative "TransFair" am Donnerstag in Köln zum Deutschland-Start der Kampagne mitteilte. Begonnen wurde die Fairtrade-Town-Aktion im Jahr 2000 in Großbritannien. Mit der ersten Auszeichnung deutscher "Fairtrade-Städte" rechnet TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath bereits im Frühjahr.

Kommunen, die "Fairtrade-Stadt" oder "Fairtrade-Gemeinde" werden wollen, müssen den Angaben zufolge unter anderem im Bürgermeisterbüro sowie in allen Ratssitzungen Kaffee ausschenken, der aus sogenanntem "fairen Anbau" stammt. Außerdem muss ein bestimmter Anteil der lokalen Einzelhandelsgeschäfte, Vereine und Kirchen Produkte aus fairem Handel anbieten. Zu den Auswahlkriterien gehören auch Bildungsaktivitäten und Medienberichte zum Thema fairer Handel. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, erhält die Kommune den Titel "Fairtrade-Town" zunächst für zwei Jahre, anschließend erfolgt eine erneute Überprüfung durch TransFair.

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) würdigte die Kampagne als "Zeichen gegen die Armut in den Ländern des Südens und für eine gerechtere Gestaltung des globalen Welthandels". Die Finanzkrise mache auch vor den Fairtrade-Produzenten im Süden nicht halt, berichtete TransFair. Bereits jetzt verzeichneten einige Produzentengruppen in Afrika rückläufige Bestellungen. Deshalb solle die Kampagne zu einer guten Nachfrage nach fair gehandelten Produkten beitragen.

15. Januar 2009

TransFair

Kampagne Fairtrade-Towns