EKD-Kirchenamtspräsident kritisiert "Körperwelten"-Ausstellung

Leipzig/Heidelberg (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die neue Ausstellung "Körperwelten" des Plastinators Gunther von Hagens scharf kritisiert. Kirchenamtspräsident Hermann Barth sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Samstagsausgabe), dass die Ausstellung Leichen zur Schau stelle, als Sensation verkaufe und zur Ware mache.

Das deutsche Recht kenne für den respektvollen Umgang mit Verstorbenen den Begriff der Totenruhe. Von der Beachtung dieses rechtlichen und ethischen Maßstabs sei die Ausstellung in Heidelberg weit entfernt. "Körperwelten" ist erstmals seit fünf Jahren wieder in Deutschland zu sehen und seit dem 10. Januar geöffnet. Gezeigt werden 200 menschliche Präparate.

Barth kritisierte zudem, dass die Veranstalter sich zur Rechtfertigung der Ausstellung "wohlklingender Motive" bedienten. "Doch medizinische Aufklärung ist auch auf andere Weise zu erzielen." Die Ausstellung wolle den Tabubruch, um wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen. "Dies ist ethisch nicht akzeptabel", so der Kirchenamtspräsident.

16. Januar 2009